Es war im Premiere-League-Spiel am 14. Oktober 2006, Chelsea gegen FC Reading. Torhüter Petr Cech krachte mit seinem Gegenspieler Stephen Hunt zusammen und erlitt einen Schädelbasisbruch. Er wurde noch am selben Tag operiert. Hunt hatte ihn schon in der ersten Minute mit dem Knie brutal am Kopf getroffen.

Stephen Hunt bestritt vehement, mit Absicht gehandelt zu haben: „Ich kann garantieren, dass es nicht meine Absicht war, Petr zu verletzen. Ich bin sehr bestürzt, dass die Kollision eine solch schlimme Verletzung zur Folge hat.", sagte er damals. Die TV-Bilder würden zeigen, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe. Beide seien so schnell gewesen, „dass ein Zusammenstoß nicht zu vermeiden war“. Er habe Cech bereits schriftlich Genesungswünsche mitgeteilt, sagte Hunt.

Wie ein Rugby-Helm

Drei Monate später, im Jänner 2007, stieg Cech wieder ins Mannschaftstraining ein. Weil der Heilungsprozess einer Schädelverletzung mehrere Jahre dauern kann, entschied sich Cech dafür, mit einem 80 Gramm schweren Helm aus Kunststoff, ähnlich einem Rugby-Helm, zu spielen. Der Helm wurde speziell für ihn in Neuseeland gefertigt. 

"Die Ärzte haben mir geraten, ihn solange zu tragen, bis wirklich keine Gefahr mehr besteht", sagte Cech. "Zu Beginn war es etwas seltsam, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich hatte nach meinem Comeback auch nie Angst vor Zweikämpfen, da hat der Helm sicher auch etwas geholfen."

Helmpflicht

Der Welttorhüter des Jahres 2005 glaubte damals, dass spezielle Torhüterhelme sogar Standard werden können. "Vielleicht werden alle Keeper einen solchen Helm tragen. So komisch sich das anhört, aber im Eishockey war es doch genau gleich", gab Cech gegenüber der amerikanischen Zeitschrift Sports Illustrated zu verstehen, "als ich jung war, trug kein Hockeyspieler einen Helm. Und heute ist dies für alle Standard und Pflicht. Man darf nicht vergessen, dass sich die Spiele entwickeln. Die Akteure werden schneller, härter und stärker."

Und heute? Da spielt Petr Cech immer noch mit Helm. Und von einer Helmpflicht für Torhüter ist der Fußball gleich weit entfernt wie die Niederländer von der EM-Endrunde.