"Marcel Koller hat ihm das geraten? Dann hat er einen Fehler gemacht! Meiner Meinung nach hätte sich Marc Janko in seiner Heimatstadt super für die Europameisterschaft empfehlen können. In Basel ist es schwierig, mit 32 Jahren dreimal in der Woche Fußball zu spielen. Und für die Champions League müssen sie sich auch erst qualifizieren", wunderte sich Neo-Austria-Coach Thorsten Fink unmittelbar nach Jankos Wechsel zum FC Basel über die Entscheidung das ÖFB-Stürmers. Die Austria hätte Janko besser getan, so der Deutsche. Aussagen, die sich Wochen später als veritabler Irrtum herausstellen.

"Vielleicht sogar besser als Streller"

Warum? Der 32-Jährige benötigte in der Schweiz genau überhaupt keine Eingewöhnungszeit, erzielte in fünf Partien vier Treffer (ein Tor alle 86 Minuten) und brachte schnell die Fans und Medien in Basel hinter sich. Auch bei Jankos Gegenspielern ist der Respekt groß. Luzern-Innenverteidiger Francois Affolter sagte unlängst: "Marc Janko ist ein Topstürmer, vielleicht sogar eine Klasse besser als Streller. Ich freue mich auf ihn, denn es ist immer gut, wenn man neue Spieler kennenlernt. Vor allem in der Schweiz, wo man viermal gegeneinander spielt, kennt man in fünf Jahren jeden Stürmer."

Besser als Marco Streller? Wohl etwas verfrüht. Aber ein Ritterschlag auf jeden Fall. Denn Streller ist in Basel eine Legende. In 320 Spielen für seinen Klub erzielte der baumlange Mittelstürmer 144 Tore, bereitete 100 weitere vor. Im Sommer beendete Streller seine Karriere – ein Verlust, der von Janko bis dato aufgefangen wird. Dadurch verdiente er sich in der Schweiz bereits den Spitznamen "Kobra". Mitspieler Luca Zuffi meint im Gespräch mit der Basler Zeitung etwa: "Im Strafraum ist Marc ein Knipser. In solchen Situationen sorgt er immer für Gefahr." Selbige Zeitung konstatierte über Janko: "Herausragend beim FCB: Man muss wohl den Namen des zweifachen Torschützen nicht mehr nennen. Wir machen es trotzdem: Marc Janko!"

Janko schnauft durch

Doch wie geht es jetzt weiter? Basel-Coach Urs Fischerwird weiterhin versuchen, die perfekte Mischung zwischen Janko und Supertalent Breel Embolo zu finden. Auch der 18-Jährige kann schon zwei Ligatore vorweisen und ist die größte Aktie des Klubs. Da kann Janko auch einmal durchschnaufen. Wie nach dem 3:1-Sieg unter der Woche über Thun, bei dem Janko zwei Treffer beisteuerte. "Wenn man meine Stationen vor Australien sieht, dann habe ich damals nicht sehr viel gespielt. Und nach den Einsätzen für Basel nach einer kurzen Pause im Sommer, habe ich die Beine schon gespürt", so Janko.