Es war minute Minute 33 des Gruppenspiels zwischen Tschechien und Kroatien, das am Ende mit einem 1:1 endete: Dejan Lovren kommt im Luftzweikampf mit Tschechiens Patrik Schick der Ellenbogen aus, trifft Schick im Gesicht. Minutenlang liegt Schick benommen im Strafraum und muss behandelt werden. Mit blutiger Nase richtet sich der Leverkusen-Offensivmann wieder auf und tritt prompt selbst zum folgerichtigen Elfmeter nach Videobeweis an.

Mit starrem Blick und immer noch blutender Nase verwertet er staubtrocken zum 1:0-Halbzeitstand der Tschechen vom Punkt und bleibt Mann dieses Turniers. Schon im ersten Spiel gegen Schottland traf er doppelt, einmal davon sogar aus 45 Metern. "Ich hatte Tampons in der Nase und konnte schlechter atmen, aber irgendwie haben wir es geschafft", sagte der Angreifer und ließ sich erst im Anschluss länger behandeln. "Er war sehr entschlossen und wollte unbedingt diesen Elfmeter schießen", sagte Trainer Jaroslav Silhavy. Ivan Perisic hielt bekanntlich die kroatischen Chancen auf das Achtelfinale mit seinem 1:1-Ausgleichstreffer noch am Leben.

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Und Schick qualifizierte sich also bereits am zweiten Gruppenspieltag zum Torschützenkönig-Anwärter. Die kuriosesten Treffer des Turniers hat er wohl schon in der Tasche. Zudem können die Tschechen schon mit dem Achtelfinale planen, haben sie doch schon vier Punkte gesammelt, ehe es am letzen Spieltag gegen England geht. Die Kroaten müssen gegen Schottland gewinnen, um mit möglichen vier Punkten noch vom Aufstieg träumen zu können.