Bereits seit einer Woche weilt Carina Wenninger beim österreichischen Frauenfußball-Nationalteam. Nur einen Tag nach dem Gewinn des Meistertitels in der deutschen Bundesliga mit dem FC Bayern reiste die Grazerin mit Bayern-Mitspielerin Sarah Zadrazil nach Bad Tatzmannsdorf. „Wir haben am Sonntag noch ein bisserl gefeiert“, sagt die 30-Jährige. Für Wenninger war es nach 2015 und 2016 der dritte Meistertitel mit den Bayern-Frauen. „Die Erwartungen an die Feier waren coronabedingt natürlich nicht so hoch, wie bei den ersten zwei Titeln. Die Stimmung war dennoch gut.“

Nach zwei Rückschlägen – dem Aus sowohl im DFB-Pokal-Halbfinale als auch im Champions-Legaue-Halbfinale – hielt das Nervenkostüm bei den Münchnerinnen im Saisonfinish der Meisterschaft, die zwei Punkte Vorsprung auf Wolfsburg wurden ins Ziel gerettet. „Eigentlich habe ich nicht angeschwitzt, dass wir das verspielen. Ich bin grundsätzlich immer ein positiv denkender Mensch. Wir haben eine super Saison gespielt und es in der eigenen Hand gehabt.“ Und die Abwehrspielerin meint auch, dass es „wohl gegen die Prinzipien des Frauenfußballs gewesen wäre, wenn wir alle drei Titel gewonnen hätten. Das wäre ein bisserl zu schnell für uns gegangen, obwohl ich es natürlich mitgenommen hätte.“

Heute geht es für Wenninger, die ihren Vertrag in München verlängert hat, mit Österreichs Nationalteam gegen Italien (16.30 Uhr, ORF Sport+). Es ist der letzte Test vor der im Herbst beginnenden WM-Qualifikation. „Wir haben uns jetzt zwei Mal für eine Europameisterschaft qualifiziert. Da gibt es dann nicht mehr viel, das drüber ist. Außer die WM.“ In der Gruppe warten England, Nordirland, Nordmazedonien, Lettland und Luxemburg. Nur der Gruppensieger fährt direkt zur Endrunde 2023, als Zweiter geht es ins Play-off. Wenninger: „England ist der große Favorit. Aber ein guter zweiter Platz muss unser Anspruch sein.“

Bevor es Ende der Woche für Wenninger nach Graz geht, wartet noch die B-Lizenz-Trainerausbildung auf die Berufsspielerin. „Ich kann mir gut vorstellen, später einmal was in diesem Bereich zu machen.“ Neben Wenninger stehen heute auch die Steirerinnen Sarah Puntigam, Celina Degen und Barbara Dunst im Kader.