An Dramatik nicht zu überbieten war das erste Halbfinale der UEFA-Champions-League. Atletico Madrid riss den FC Bayern München aus den Titelträumen und qualifizierte sich trotz einer 1:2-Niederlage (Hinspiel 1:0) für das Finale am 28. Mai in Mailand. Heute (20.45 Uhr) wird im Duell Real Madrid gegen Manchester United der Finalgegner ermittelt. Schon vor dem Spiel sorgt eine Frage für Spannung. Kann Reals-Superstar Cristiano Ronaldo spielen?

Und der Portugiese soll im Rückspiel gegen Manchester City  tatsächlich spielen können (Hinspiel: 0:0). Zuletzt hatte der 31-Jährige mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen, weshalb er auch die letzten drei Spiele (Hinspiel, zwei Liga-Spiele) verpasst hatte.

"Cristiano ist nicht normal"

Nach Angaben einer spanischen Zeitung soll der Real-Star sogar den Physiotherapeuten des FC Barcelona um Hilfe gebeten haben. Und siehe da: Beim Abschlusstraining für die Partie gegen City trainierte der Portugiese mit der Mannschaft.
Der Teamarzt des portugiesischen Nationalteams, Nuno Campos, ist darüber alles andere als erfreut, wie er den „Manchester Evening News“ sagte: „Cristiano ist nicht normal, weil er so manche Begrenzung überschreitet. Aber hier geht es um eine körperliche Sache. Ein Einsatz würde auch die Teilnahme an der Europameisterschaft gefährden.“ Laut Campos müsste Ronaldo bis 10. Mai pausieren, damit die Verletzung vollständig ausheilen kann.

Den „Königlichen“ wäre eine Rückkehr ihres Torjägers (16 Tore in zehn Champions-League-Spielen) aber nur recht. Denn Karim Benzema fällt heute mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Und die ganze Last auf die Schultern von Gareth Bale zu verteilen, wäre des Guten dann doch zu viel – zumal nach dem torlosen Hinspiel Tore unausweichlich sind.

ManCity hofft auf Agüero

Tore, die auch City schießen muss. Und für diese Aufgabe haben die „Citizens“ einige Akteure im Kader – allen voran Sergio Agüero. Während es in der Liga für den Argentinier gut läuft, lässt er in der Königsliga aber aus. Erst zwei Mal hat er in dieser Saison getroffen.

Warum seine Tore ausgerechnet heute im Bernabeu so wichtig wären? Zum einen geht es für die Briten um den größten Erfolg der Klubgeschichte auf internationaler Ebene. Noch nie standen sie im Endspiel der Champions League. Zum anderen liegt Manchester City in der heimischen Liga nur auf Rang vier. Der Vorsprung auf Stadtrivale United, der auf Rang fünf liegt, beträgt nach Verlustpunkten nur einen Zähler.

Ein Abrutschen auf Rang fünf, der nur zur Europa League berechtigt, ist also möglich. Bei einem Aus in der Champions League müsste Noch-Bayern-Trainer  Pep Guardiola im schlimmsten Fall einen Europa-League-Teilnehmer übernehmen. Und es steht außer Frage, dass das nach Barcelona und eben Bayern nicht im Sinne Guardiolas wäre.