Nach seinem eindrucksvollen Einstand in der Liga muss sich Real-Madrid-Trainer Zinedine Zidane heute (20.45) erstmals auf internationaler Ebene beweisen. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League treffen die Madrilenen auswärts auf die AS Roma. Für den ehemaligen Juventus-Star wird das Hinspiel auch zu einer Rückkehr nach Italien.

Insgesamt fünf Jahre lang stand Zidane bei Juventus Turin unter Vertrag, bevor er 2002 für die Rekordsumme von 73,5 Millionen Euro nach Madrid wechselte. Zwei Mal gewann er mit den Italienern die Meisterschaft und wurde in dieser Zeit ebenso oft zum Weltfußballer gewählt. Den italienischen Fußball kennt "Zizou" also bestens.

ZIDANE
ZIDANE © AP

Im Stadio Olimpico wartet mit der AS Roma nun der erste internationale Prüfstein auf den Franzosen, der die Madrilenen zum elften Triumph in der Königsklasse führen soll. In der Liga hat Zidane den Galaktischen nach der Ablöse von Rafael Benitez auf Anhieb neuen Glanz verliehen. Der 4:2-Sieg gegen Athletic Bilbao am Wochenende war bereits der fünfte Sieg im sechsten Spiel. Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch der 43-Jährige.

Zidane mit der Mannschaft glücklich

"Wir sind bereit für das Spiel gegen die Roma, ich bin sehr glücklich mit der Form meiner Mannschaft", betonte Zidane, der gegen Bilbao Mittelfeldstratege Isco schonte. Auch wenn er gegen die Italiener auf Abwehrstütze Pepe sowie auf den walisischen Offensivstar Gareth Bale verzichten wird müssen, dürften diese Ausfälle zu verkraften sein.

Vor allem die Offensive um Superstar Cristiano Ronaldo agiert seit dem Trainerwechsel in Höchstform: 23 Treffer durften die Real-Fans in den sechs Spielen bejubeln. In der Champions League führt der Portugiese die Torjägerliste mit elf Toren deutlich an. Dennoch warnte Sturmpartner Karim Benzema vor dem Gegner: "Wir müssen wachsam sein. Sie spielen zuhause und können uns gerade mit ihrer Schnelligkeit wehtun."

Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo © APA/AFP/GERARD JULIEN

Auch bei den Römern hat man gerade erst einen Trainerwechsel vollzogen. Luciano Spalletti, bereits von 2005 bis 2009 Coach der Giallorossi, übernahm ebenfalls im Jänner für den Franzosen Rudi Garcia. Seitdem geht es bei den Hauptstädtern wieder bergauf: Nach vier Siegen in Folge liegt man in der Serie A derzeit auf Platz vier. Auf die Frage, ob man gegen Real bestehen könne, zeigte sich Spalletti angriffslustig: "Wir präsentieren bestimmt keine ärztliche Bescheinigung, damit wir nicht spielen müssen."

Gute Erinnerungen der Roma an Real

Wie man Real Madrid schlagen kann, weiß der 56-Jährige ja bereits aus seiner ersten Amtszeit. Im letzten Vergleich schaltete man die Madrilenen 2008 mit zwei 2:1-Siegen im Achtelfinale aus und scheiterte im Viertelfinale dann am später Sieger Manchester United. Von damals sind nur noch Kapitän Daniele De Rossi und Roma-Legende Francesco Totti dabei. Mit dem Angriffstrio um Neuzugang Stephan El Sharaawy, dem Ägypter Mohamed Salah sowie Edin Dzeko ist man aber immer noch hochkarätig besetzt.

Im zweiten Spiel des Abends (20.45 Uhr/ZDF) treffen das Sensationsteam KAA Gent und der VFL Wolfsburg aufeinander. Für beide Mannschaften ist es das erste Champions-League-Achtelinfale in der Vereinsgeschichte. Während die Belgier in Gruppe H unter anderem Rapid-Gegner Valencia und Olympique Lyon hinter sich lassen konnten, wurde Wolfsburg in einer Gruppe mit Eindhoven, Manchester United sowie ZSKA Moskau sogar Erster.

In die Partie mit den "Büffeln" gehen die Deutschen daher als Favorit. "Die Favoritenrolle können wir den Belgiern nicht zuschieben", sagte Teammanager Klaus Allofs trotz der Ausfälle von Kapitän Diego Benaglio, Abwehrchef Naldo und Daniel Caliguiri. Und trotz der kaum überwundenen Krise in der Bundesliga: "Das wäre unrealistisch und ist auch nicht nötig." Favorit sei man schließlich auch, "wenn man nur 51:49-Favorit ist".

Klaus Allofs
Klaus Allofs © GEPA pictures

Dennoch dürften die Wolfsburger gewarnt sein. Das Team von Trainer Hein Vanhaezebrouck liegt nach dem erstmaligen Meistertitel im vergangen Jahr im Moment punktegleich mit dem FC Brügge an der Tabellenspitze. Zudem hat man in der Champions League zuhause noch kein Spiel verloren. "Da muss man keine kleine Mannschaft erwarten. Die spielen guten Fußball", betonte Allofs, dessen Team am Samstag gegen Ingolstadt (2:0) den ersten Sieg seit dem Erfolg gegen Manchester United am 8. Dezember feierte.