In den USA wird in diesen Tagen Thanksgiving gefeiert. Das öffentliche Leben steht de facto still, alle vertilgen Truthahn. Barry Hanrahan hingegen arbeitet an der Leihgabe Michael Raffls. Der Assistant-GM der Philadelphia Flyers steht dabei im ständigen Kontakt mit Patrick Pilloni, Raffls Agenten, der seinerseits die Verbindung zum VSV darstellt. „Vor zwei Wochen hat sich das intensiviert“, berichtet der Wahl-New Yorker.

Selbst die kleinsten Kleinigkeiten müssen für diesen Deal geklärt sein. Schließlich weist Raffls NHL-Vertrag bei den Philadelphia Flyers eine Gesamtsumme von 3,2 Millionen US-Dollar auf. Dieser bleibt zur Zeit der Leihe (auf einen Monat befristet bzw. endet sofort, wenn die NHL startet) unangetastet. "Es gibt für solche Fälle einen Standard-Vertrag der NHLPA (Spielergewerkschaft, Anm.). Es musste beispielsweise korrigiert werden, dass der VSV nicht die Gehaltszahlung der Flyers übernimmt", erzählt Pilloni. Auch der Ausrüstungsvertrag Raffls wäre in so einem Fall Thema (siehe Marco Rossi bei ZSC Zürich), der VSV verfügt mit "CCM" allerdings über denselben Team-Ausstatter.

Raffl-Agent Patrick Pilloni
Raffl-Agent Patrick Pilloni © KK/Privat

Zusatz-Sponsor für Versicherungskosten

Dennoch gibt es Kosten, die der VSV zu stemmen hat. Eine Kranken-Zusatzversicherung wurde abgeschlossen. Für die fällige Prämie konnte mit „William Hill“ ein Sponsor gewonnen werden. Wie bereits während des Lockout 2012 bei Michael Grabner. Im Fall des nicht zu hoffenden Falles einer nötigen Operation, muss hingegen mit Philadelphia Rücksprache gehalten werden. Pilloni: "Die Flyers könnten darauf bestehen, dass Michi in den USA operiert werden muss."

Wie bei US-Amerikanern üblich, erfolgte die Bestätigung zuerst via Twitter. Der gegengezeichnete Vertrag sollte am Montag eintreffen. Damit Raffl tatsächlich bereits am Dienstag einlaufen kann, benötigt es noch die Freigabe von „Hockey USA“. Das Liga-Büro ist jedenfalls vorbereitet und verspricht, dass eine Anmeldung selbst am Dienstag Nachmittag noch machbar wäre: "Es soll nicht an Formalitäten scheitern", meint dazu Liga-Mitarbeiter Johannes Auer.

Raffl ist einer der wenigen richtigen NHL-Spielern nach Gaetan Haas und Joe Thornton, die derzeit in Europa aktiv sind.