Schuften wie Berserker, laufen wie Rennpferde, lästig wie Störenfriede. Fünf weitere Fakten, wie die Villacher den übermächtigen Meisterfavoriten aus Salzburg flach legen könnten. Glück allein wird dem VSV heute am Freitag, dem 13. nicht reichen...

1. Lamoureux in Top-Form
JP, der Puckfänger, muss weiter Wunder im VSV-Drahtkasten wirken. Österreichs bester Liga-Keeper (93 Prozent Fangquote) benötigt zusätzliche Intuition, um Salzburgs unberechenbare Spielzüge schon im Ansatz zu erahnen. Selbst die tollsten Reflexe reichen manchmal nicht aus. Lamoureux braucht auch Unterstützung. Abpraller, auf die Salzburg nur so lauert, müssen von der VSV-Verteidigung bereinigt werden.

2. Kühne Heckenschützen
Gerhard Unterluggauer, der immer stärker werdende Stefan Bacher & Co. müssen ihre Visiere exakt einstellen. Die „Blueliner“ des bald 39-jährigen VSV-Kapitäns sind bei allen Goalies gefürchtet, im Play-off hat „Luggi“ noch einen Nuller stehen. Besonders in Überzahl sind die Distanzkracher entscheidend, aussichtsreiche Rebound-Chancen tun sich auf. Hunter oder McBride weiß, wie man sie verwertet.

3. Aggressive Gegenwehr
Schönheitspreis wird keiner vergeben. Der Erfolg führt nur über Kampf, Einsatz, Hingabe – und aggressives Defensivverhalten. Die eigene Zone muss dem VSV gehören, auch wenn die überlegenen Salzburger
das Spiel und Tempo machen werden: Checks durchfahren, Schüsse blocken, die nicht Puck führenden Gegenspieler „belästigen“ und die gefährlichen RB-Verteidiger Trattnig, Heinrich, Fahey, Kutlak beschäftigen.

4. Kesse Kaltschnäuzigkeit
Ex-VSV-Trainer Bart Crashley verriet schon vor Jahrzehnten sein biederes Erfolgsrezept: „Zuerst Treffer verhindern, vorne kommen die entscheidenden Torszenen von ganz allein.“ Auch bei geringerem Puckbesitz lebt die Siegeschance. Die – vielleicht wenigen – Möglichkeiten müssen eiskalt verwertet werden. Darren Haydar, Jason Krog & Co. sind gefragt. Superstars werden an wichtigen Goals gemessen.

5. Taktische Disziplin
Die Bullen (heute erstmals wieder mit dem Ex-Villacher Andreas Kristler) lassen sich nicht niedertrampeln. Bedingungsloser Angriff wird zum Boomerang. Wenn der VSV zu weit aufrückt (siehe das 1:2 wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Viertelfinal-Spieles), klingelt’s. Niemand wird es den Blau-Weißen verübeln, wenn sie die Salzburger auskontern. Der Zweck heiligt die Mittel,
am Ende zählt nur der Sieg.

Und sonst?
Auch der VSV spielt komplett. Obwohl Verteidiger Cole Jarrett nach einem Check von Salzburg-Stürmer Thomas Raffl behandelt werden musste. „Im Play-off geht man nicht einfach so k. o.“, stellt Jarrett klar.
Vor dem Spiel gegen Salzburg heizen die „Söhne Villachs“ (mit Ex-Spielern Ewald Brandstätter, Michael Fohn und Roland Schurian) ab 18 Uhr mit einem Live-Konzert vor der Halle ein.
Bis heute um 12 Uhr können VSV-Abonnenten noch ihr Ticket verlängern. Beim KAC sind etwa 450 Stehplätze verfügbar und können online erworben werden.

HELMUT GRAM