Die Tür ins Play-off steht den Grazern weit offen. Mit dem 4:2 im ersten Spiel des Pre-Play-offs in Linz haben sie nun zwei Chancen, die „best-of-three“-Serie für sich zu entscheiden. Schon am Freitag kann die Mannschaft von Trainer Johan Pennerborn im Bunker den Einzug in das Viertelfinale fixieren.

Dabei hatten die Linzer Hausherren das Heft relativ rasch in der Hand, beschäftigten Nicolas Wieser, der für Christian Engstrand im Tor der Grazer stand, ordentlich. In der 10. Minute war Wieser in Unterzahl die Sicht verstellt, der sträflich vernachlässigte Shawn St-Amant traf. Acht Minuten später sah der Keeper den 26-jährigen Kanadier zwar, der bestens platzierten Schuss ins Kreuzeck war nicht zu halten. 2:0 für Linz – und der Grazer Angriff war im Gegenzug lange nur harmloses Stückwerk.

Bouramman brachte Graz zurück ins Spiel

Das sollte sich noch ändern. In den ersten Sekunden des zweiten Grazer Powerplays erwischte Gustav Bouramman (32.) Thomas Höneckl eiskalt. Den flachen Schuss von der blauen Linie sah der Ex-Grazer (wenn überhaupt) viel zu spät. Graz war plötzlich voll da, Linz wurde nervös und bei einem Rückhandschuss von Sam Antonitsch sah Höneckl (38.) schlecht aus. Der Puck rutschte zum Ausgleich unter seinen Schonern durch. Die Black Wings wackelten nun richtig und Andrew Yogan (40.) bewies Standfestigkeit. Er setzte sich in einem Gerangel vor dem Tor durch und lenkte einen Schuss zur 99ers-Führung ins Tor.

Linz ist bislang übrigens der einzige Gegner, den die Grazer in einer Play-off-Serie gebogen hatten. 2018/19 siegten die Grazer unter Trainer Doug Mason 4:2 und zogen in das Halbfinale gegen den KAC (0:4) ein. Kapitän Mario Altmann und Daniel Woger spielten damals übrigens für Linz. Erik Kirchschläger, Clemens Krainz, Kevin Moderer, Daniel Oberkofler und Ken Ograjensek waren mit den 99ers damals siegreich.

Daniel Woger entschied die Partie

Woger (47.) war es dann, der nach einem Traumpass von Michael Kernberger den Arbeitstag von Höneckl vorzeitig beendete. Zwei Täuschungen – und der Puck war im Netz. „Es ist schön, wie wir zurückgekommen sind. Wir haben verdient gewonnen“, sagte Woger, „wir dürfen das aber noch nicht überbewerten. Das wird noch eine harte Serie.“

So wie die letzten Minuten, als die Linzer Rasmus Tirronen aus dem Tor nahmen – doch die 99ers wehrten sich mit allem, was sie hatten – und brachten den Sieg ins Ziel.

"In solchen Partien muss man geduldig sein", sagt 99ers-Coach Johan Pennerborn, der sich seine 99ers am Freitag von Anfang an aktiver erwartet. "Wir haben zaghaft begonnen, aber im zweiten Drittel die Partie gedreht - von der Leistung her, aber auch auf der Anzeigetafel."