Die Drachen sind gezähmt, die Pflicht ist erfüllt. Mit dem 4:1 gegen Ljubljana haben die Grazer eine Serie von vier sieglosen Spielen beendet und sich im Rennen um das Pre-Play-off Luft verschafft. „Drei Punkte waren nötig, drei sind es geworden – ein guter Start nach einer Woche, in der wir hart trainiert haben“, sagte Kapitän Mario Altmann. Ein Treffer nach 24 Sekunden von Gustav Bouramman gegen den Vorletzten brachte schnell Sicherheit und die Slowenen waren phasenweise durchaus ein dankbarer Gegner. Es fehlte an der Klasse, jene Phasen, in denen die Grazer in der Verteidigung wenig Zugriff hatten, auszunutzen. Die Slowenen zeigten vor allem im ersten Drittel ein starkes Forecheck-Spiel.

Das Powerplay-Tor von Viktor Granholm (13.) kam gerade zur rechten Zeit und von da an war der Sieg nicht mehr in Gefahr. Immer wieder zeigte Keeper Christian Engstrand seine große Klasse. Dennoch durfte der Schwede schlussendlich nicht das vierte Shutout der Saison feiern. Ein zu laxes Einsteigen seiner Vorderleute in Überzahl brachte ihn fünf Minuten vor dem Ende um diese süße Frucht der Arbeit. „Über 60 Minuten waren wir die bessere Mannschaft, aber Ljubljana hat stark gedrückt“, sagt Trainer Johan Pennerborn, „wir lernen ständig weiter.“ Der Linie Schiechl-Oberkofler-Ograjensek attestierte er das wohl beste Spiel der Saison.

Am Sonntag werden sich die Grazer Unachtsamkeiten nicht erlauben können, wenn der Tabellenführer in den Bunker kommt. Bozen (148) hat die drittmeisten Tore erzielt – das gegen Innsbruck gestern gewannen die Füchse nach Rückstand 6:3. „Das wird wieder ein komplett anders Spielen. Wir hatten durchaus gute Spiele in dieser Saison, aber gute Spiele zählen jetzt nichts mehr, jetzt zählen nur Punkte“, sagte Altmann, der selbst auch einen Treffer beigesteuert hat.

Die 99ers bleiben unterdessen weiterhin ihrer Linie treu und werden keinen neuen Spieler holen. Zwei weitere Legionäre dürften die Grazer in dieser Saison ja noch auf dem Spielbericht stehen haben. Ein Platz ist ohnehin immer für eine Keeper-Notsituation reserviert. „Aktuell sieht es nicht danach aus, dass wir jemanden holen“, sagt Manager Bernd Vollmann, „aber ich kann nicht sagen, wie es am 14. Februar aussieht.“ Da ist „Deadline“ für Transfers. Eine Ausnahme würden die Grazer freilich machen, sollten sich mehrere Spieler verletzen. „Wir vertrauen auf die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler und wollen mit dieser Mannschaft die Saison fertig spielen. Außerdem sollen sie sich nicht hinter einem Neuen verstecken, egal wie gut der auch wäre. Sie müssen selbst einen Schritt nach vorne machen.“