Verkehrte Welt für die 99ers beim Gastspiel in Wien. Nachdem die Grazer beim 2:1-Sieg am Wochenende gegen Vorarlberg erst spät in die Partie fanden und dann doch noch einen Sieg feiern konnten, setzte es nach gutem Start bei den Capitals eine Niederlage nach Verlängerung. Kurz vor Ende des ersten Drittels, in dem Tormann Christian Engstrand erneut einen Ausnahmetag erwischte, stellte Michael Kernberger für die Steirer auf 1:0 (20.). Kurz nach der Pause erhöhte Topscorer Viktor Granholm im Powerplay auf 2:0 (23.) und alles schien nach Plan zu laufen. Engstrand hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel, vorne konnten Michael Schiechl und Co. immer wieder Nadelstiche setzen.

Mit Fortlauf des zweiten Abschnitts schlichen sich aber immer mehr Strafen ins Spiel der Grazer ein, was die Capitals dann auch zu nutzen wussten. Als Michael Boivin wegen hohen Stocks auf der Strafbank saß, stellte Matt Bradley auf 1:2 aus Sicht der Heimmannschaft. Zuvor konnte Engstrand noch einen Schuss von James Sheppard parieren, den Abpraller jedoch nicht mehr. „Das erste Drittel war gut, nach dem zweiten Tor haben wir das Spiel aber an Wien abgegeben und keine Struktur mehr ins Spiel gebracht“, resümierte 99ers-Trainer Johan Pennerborn die Partie. Mit dem Anschlusstreffer im Rücken wurden die Wiener nämlich stärker, während sich Graz immer weiter zurückzog.

So war der Ausgleichstreffer durch Nikolaus Hartl (45.) nur eine Frage der Zeit. Danach brachten die Steirer das 2:2 über die Zeit, sicherten sich einen Punkt. Dass es nicht mehr wurden, ist Sheppard zu verdanken, der nach wenigen Augenblicken in der Overtime zum Sieg für die Capitals traf (61.). Für Pennerborn ein Treffer mit Beigeschmack. „Ich denke, die Schiedsrichter haben Videobilder zur Verfügung, die sollten sie auch nutzen. Vor dem 3:2 wurde unser Goalie klar behindert“, sagte der Schwede. Gepfiffen wurde nichts, somit ging es mit einem Punkt im Gepäck zurück nach Graz. Dort wartet am Freitag (19.15) ein Heimspiel gegen Fehervar.