Die Graz 99ers mussten sich in ihrem ersten Spiel der Energie Steiermark Trophy den Adlern aus Mannheim 3:5 (1:1, 1:3, 1:1) vor 1909 Zusehern geschlagen geben. Die Mannschaft von Trainer Johan Pennerborn zeigte ohne Daniel Woger, Mario Altmann und Ken Ograjensek ein mutiges und schnelles Anfangstempo, der Niveauunterschied zum deutschen Topklub konnte durch Herz aber nicht vollends ausnivelliert werden. Positiv: Auch ohne die drei angeschlagenen Leistungsträger stehen die Grazer mit vier Linien auf dem Eis und können agieren, müssen nicht in die passive Rolle.

Das erste Spiel des Tages sichert sich Nitra. Die Slowaken mussten gegen den HC Budějovice allerdings ins Penaltyschießen, behielten letztlich aber 3:2 n. P. (0:1, 2:0, 0:1; 0:0; 1:0) die Oberhand. Somit lauten die Paarungen am Samstag: Graz gegen Budějovice um Platz drei (16 Uhr) und Mannheim gegen Nitra (19.30 Uhr).

Positives auf dem Eis

Die fortschreitende Vorbereitung und auch die Auswärtsspiele haben der Mannschaft sichtlich gutgetan. Engagiert stemmten sich die Grazer gegen die physisch (deutlich) stärkere Konkurrenz. So könnte etwa Adler-Kapitän Denis Reul mit Sicherheit auch bei den Schwergewichtsboxern mit einem Kampfgewicht von 112 Kilogramm und seiner beeindruckenden Statur reüssieren. Gespickt mit Nationalteamspielern kamen die Deutschen nicht nach Graz, um sich abmontieren zu lassen. Ein Geschenk bereiteten die Adler den Grazer an ihrem Geburtstag aber nicht – am 9. September 1999 wurden die 99ers nämlich aus der Taufe gehoben.  

Starker Beginn

In der zwölften Minute war es Viktor Granholm, der mit einem flachen Schuss fast die Führung für die Hausherren besorgte. Keeper Arnau Tiefensee war jedoch rasch genug am Boden. Kurz darauf ertönten die "Steirermen" aber wirklich. Michael Schiechl (13.) erhielt einen perfekten Pass von Aleksi Salonen in den Lauf und stürmte alleine auf das Tor zu. Er wartete und schob die Scheibe an Tiefensee vorbei. Die Grazer versteckten sich nicht und Clemens Krainz oder auch Adis Alagic hätte vor der ersten Pause durchaus auf 2:0 stellen können. Doch es kam anders – 48 Sekunden vor der Sirene stand es 1:1. Keeper Christian Engstrand wehrte mit dem Schoner erst ab, der Rebound gehörte allerdings Nico Krämmer (20.) und der traf.

Das zweite Drittel

Zwei Minuten nach der Pause stand es auf einmal 1:2. Christian Engstrand verschätzte sich mit der Fanghand bei einem Schuss von Borna Redulic (23.) - der Puck flog ins Tor. Das 1:3 folgte in der 27. Minute. In Unterzahl kassierte Engstrand ein bitteres Tor. Der Puck von Jordan Szwarz rutschte unter den Schonern durch und zwei Minuten später erhöhte Tim Wohlgemuth nach einem Konter auch auf 1:4. Es war am Kapitän, einen Akzent zu setzen. Daniel Oberkofler tat das. Er bekam vor dem Tor die Scheibe und verlängerte sie perfekt – in der 33. Minute hatten die Fans wieder was zum Jubeln.

Der Schlussabschnitt stand den vorangegangen bei Spannung und Klasse etwas hinten nach. Mannheim tat, was nötig war, um die Grazer in Schach zu halten und den Sieg nach Hause zu bringen. Bis zur 55. Minute: Im dritten Powerplay gelang Granholm der Anschlusstreffer zum 3:4. Pennerborn nahm 1:25 vor dem Ende eine Auszeit und Engstrand vom Eis. Sekunden später rutschte der Puck zum 5:3 für die Adler quer über die gesamte Eisfläche - Matt Donavan (EN).