Der gestrige Tag wurde bei den 99ers zum Tag der Hochspannung: Punkt 12 Uhr mittags war gestern für die EBEL-Klubs Nennungsschluss für die nächste Eishockey-Saison. Die Meldung der 99ers wurde um 11.59 Uhr Richtung Liga abgeschickt. Den Zeitvermerk haben die Grazer schwarz auf weiß. Eine Minute später und die Grazer hätten sich womöglich große Probleme eingehandelt.

Wie ist es zu diesem High-Noon-Krimi gekommen? „Wir haben von der Stadt Graz die schriftliche Bestätigung gebraucht, wonach wir nächstes Jahr während der 16-tägigen Eiskunstlauf-EM in der Liebenauer Eishalle für unsere Heimspiele eine Ausweichmöglichkeit im Raum Graz bekommen. Diese Bestätigung von Stadtrat Kurt Hohensinner ist am Freitag um 11.50 Uhr eingelangt. Neun Minuten später war dann alles erledigt“, erzählt 99ers-Manager Bernd Vollmann. Auch die VEU Feldkirch hat sich unter Berücksichtigung aller Vorgaben fristgerecht um Aufnahme in die Erste Bank Eishockey Liga für die Saison 2019/20 beworben. Keine Nennung gab es von Zagreb und Znaim.

Zwei neue Torhüter angemeldet

Angemeldet haben die 99ers auch zwei neue Torhüter – den 19-jährigen Villacher Felix Nussbacher und den gleichaltrigen Schweden Simon Rönning (zuletzt bei HC Kalmar). Der Grund: Thomas Höneckl muss die Saison vorzeitig beenden. Der 29-Jährige hat einen Bandscheibenvorfall erlitten, die Auswirkungen sind weitaus schlimmer als zunächst befürchtet. Rönning landet aber erst nächste Woche in Graz und wird sich mit Nussbacher um die Nummer-2-Position hinter Robin Rahm matchen.

Ein „großes Match“ läuft derzeit auch für die 99ers-Verantwortlichen. Die Konkurrenz macht Jagd auf viele Grazer Stammspieler. „Ich habe das Gefühl, alle unsere Spieler sind nach dem großartigen Saisonverlauf derzeit auf der Wunschliste unserer Gegner. Es ist wirklich eine gewaltige Aufgabe, den Stamm unserer Mannschaft in die nächste Saison zu bringen. Finanziell können wir nicht mit jedem Klub mithalten“, atmet Vollmann tief durch.

Dafür lief es gestern auf dem Eis großartig. Die Doug-Mason-Schützlinge siegten in Bozen 4:2. Bereits nach 44 Sekunden ließ Dominik Grafenthin die Grazer jubeln. Die Entscheidung fiel einmal mehr im Schlussdrittel im Powerplay. Sowohl Matt Caito (41.) als auch Dwight King (56.) trafen im Überzahlspiel. Morgen kommt Salzburg (2:3 n. P. gegen die Caps) nach Graz.