Relativ schnell waren sich Beobachter und Akteure nach der bitteren 0:2-Niederlage von Team Austria gegen Frankreich einig: Die Österreicher haben wieder einmal bei einer Eishockey-WM als besseres Team verloren. Auch auf die Frage, woran es gehapert hatte, kam ein Wort immer wieder vor: Ineffizient.

"Außerdem sind wir uns teilweise auch selbst im Weg gestanden", analysierte Biel-Legionär nach dem Spiel trocken. "Der Goalie (Christobal Huet, Anm.) war ihre Geheimwaffe. Wir haben gewusst, dass wir viele Pucks zum Tor bringen müssen. Aber das ist uns leider nicht gelungen. Dann kam auch noch Pech bei den Stangenschüssen dazu. Im Konter waren die Franzosen brandgefährlich", erklärte der Vorarlberger. Der Klagenfurter Thomas Hundertpfund ergänzt: "Wir haben nur wenige echte Chancen kreiert. Eigentlich sind wir ganz gut gestanden. Nur leider hat es mit Toren nicht geklappt."

Team-Kapitän Thomas Raffl sieht die Situation ähnlich. "Wenn wir kein Tor schießen können wir nicht gewinnen. Das Turnier ist aber noch sehr lang. Wir müssen jetzt aus unseren Fehlern lernen und sofort auf das nächste Spiel konzentrieren." Nichtsdestotrotz wäre auch für den Salzburg-Spieler ein Sieg der wichtige Schritt hinsichtlich Klassenerhalt gewesen: "Wir hätten aber auch das erste Spiel gegen die Schweiz verlieren können. Dennoch spielen wir ein gutes Turnier. Gegen Frankreich haben wir das Spiel vorgegeben. Nur unsere Chancenauswertung war eben nicht optimal. Aber wir werden uns erfangen und werden noch unsere Qualitäten zeigen."

Den Ärger über die bittere Niederlage war vor allem NHL-Stürmer Michael Raffl anzusehen. "Das Turnier ist lang. So ist es eben. Niemals zu hoch fliegen aber niemals zu tief fallen lassen", antwortete der Villacher anfangs knapp und fügte hinzu: "Jetzt sind wir 2 Tage spielfrei und dann gehts weiter." Er analysierte dann aber woran es aus seiner Sicht gefehlt hatte: "Wir haben teilweise zu viel gekünstelt und haben es verabsäumt, Scheibe oder Verkehr vors Tor zu bringen. Ich schließe mich dabei selbst nicht aus. Wir dachten, dass wir komplett dominieren aber sahen dann, dass wir keine Torschüsse hatten. Dann schießen die Franzosen ein Tor und stehen noch enger hinten. So ist das nicht lustig zu spielen, außer man schießt eben ein Tor. Aber es ist noch nichts passiert. In der nächsten Partie im ersten Wechsel ist das alles abgehakt. Das Turnier ist wie gesagt noch lang."

MARTIN QUENDLER, PRAG