Nur einem kleinen Kreis an Eishockey-Insidern war der Name Thomas Vanek ein Begriff, bevor er 2003 an fünfter NHL-Draft-Position von den Buffalo Sabres gezogen wurde. Für den ersten Einsatz im österreichischen Nationalteam wurde der damals 20-jährige erst 2004 für die Eishockey-WM in Prag nominiert. Dort hatte der spätere NHL-Star maßgeblichen Anteil am WM-Klassenerhalt.

Üblicherweise werfen die Top-Nationen ihre Talente schon viel früher ins WM-Geschehen. Der 18-jährige Jack Eichel (an zweiter NHL-Drafposition prognostiziert) hat heuer schon seinen Stammplatz im Team USA ergattert. Für die Verantwortlichen lautet das oberste Gebot, seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau zu testen. Im Vorjahr stachen vor allem der junge Schweizer Kevin Fiala und der Deutsche Leon Draisaitl hervor. Beide sind heuer bereits in der NHL aufgetaucht.

Aus rot-weiß-roter Sicht könnten sich mit den Stürmern Lukas Haudum (17), Christof Kromp (17), Florian Baltram (18) oder Verteidiger Bernd Wolf (18) vier große Hoffnungsträger für das heimische Eishockey entwickeln. Gemeinsam mit den U18-Cracks des Team Austria schafften sie den Aufstieg in die zweithöchste WM-Spielklasse. Speziell Haudum steht nach einer starken Saison im U20-Team von Södertälje (SWE) in den Notizbüchern vieler NHL-Scouts. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob er bereits heuer in der NHL-Draftliste aufscheint. Unabhängig davon zeigt die Tendenz auf ein weiteres Engagement des Linzers bei Södertälje.

Schritt für Schritt
Mit einer Einberufung Haudums ins Nationalteam ist vorerst aber nicht zu rechnen. „Es geht nicht nur um Haudum. Viele dieser U18-Spieler werden für die Zukunft sicher ein Thema sein. Jetzt wäre es noch zu früh. Wir wollen sie schrittweise an das höhere Niveau heranführen“, erklärt Teamchef Daniel Ratushny. Nach dem Test gegen Slowenien wirkte er besonders von Mario Huber angetan: „Er hat seinen Job sehr gut erfüllt. Ich bin generell mit unserer Darbietung zufrieden. Denn die Slowenen spielten mit dem stärksten Aufgebot.“ Heute wird der ÖEHV den aktualisierten Kader bekannt geben. Das WM-Team wird am 30. April fixiert.

MARTIN QUENDLER