Am Freitag startet Ihre Mannschaft im Cup gegen Rapid ins Frühjahr. Wie blicken Sie ein letztes Mal auf den durchwachsenen Herbst zurück?

Robin Dutt: Man muss sagen, dass wir im Sommer einen größeren Umbruch mit einer ziemlichen Verjüngung im Kader hatten. Da wussten wir auch schon vor der Saison, dass es dieses Jahr eine größere Herausforderung wird, in die Top 6 zu kommen. Dazu kamen die vielen Verletzten, durch die man auch das eine oder andere Spiel mehr verloren hat.

Platz neun in der Tabelle kann trotzdem nicht zufrieden stimmen. Der Rückstand auf die Top 6 beträgt aber nur vier Punkte ...

Genau, deshalb bleibt auch die Teilnahme an dem Oberen Play-off das Ziel.

Dafür wurde in der langen Winterpause zuletzt in Marbella trainiert. Woran wurde geschraubt?

Taktisch haben wir im Defensivverhalten viel gemacht, ein großer Schwerpunkt war das Pressing. Aber natürlich arbeitest du auch am Spiel in eigenem Ballbesitz. Das Trainingslager war thematisch in Blöcke unterteilt. Da tut so ein Tapetenwechsel auch gut, wenn du bei perfekten Platzverhältnissen in Ruhe mit deiner Mannschaft arbeiten kannst.

Mit dabei waren nun wieder alle zuletzt Verletzten, nur David Gugganig muss aktuell passen. Welchen Eindruck haben die Rückkehrer hinterlassen?

Wenn du länger als ein, zwei Wochen weg bist, benötigst du einfach Zeit und die muss man ihnen geben. Dennoch kann es sein, dass der eine oder andere schon jetzt wieder eine gute Rolle spielt, vielleicht zwischendurch aber auch Pausen erhält, oder früher ausgewechselt wird.

Hat sich der eine oder andere im Winter besonders hervorgetan?

Das werden wir sehen (lacht). Ich möchte da keinen einzeln herausheben und wirklich merken, ob einer nun heraussticht, tut man es, wenn er auch im Spiel gut performt.

Mit Tim Oermann (19) kam Innenverteidiger Nummer sechs ins Lavanttal. Lehren aus dem Herbst gezogen, oder Überangebot kreiert?

Eigentlich war es eine späte Korrektur der Kaderstruktur. Nach dem späten Abgang von Luka Lochoshvili sahen wir keine Alternative mehr, ihn direkt noch zu ersetzen. Jetzt haben wir sie. Tim ist schnell, ruhig am Ball, sammelte erste Erfahrungen bei Bochum in der deutschen Bundesliga und will den nächsten Schritt machen.

Könnte er über den Sommer hinaus länger bleiben?

Mit Bochum ist vereinbart, dass wir das nach Beendigung der halbjährigen Leihe noch einmal besprechen werden.

Am Freitag kommt mit Rapid ein Gegner, der ebenfalls den Erwartungen hinterherhinkt, jetzt den Turnaround schaffen will. Was kommt da auf den WAC zu?

Ein Gegner, dessen Grundordnung gegen den Ball sich mit dem Trainerwechsel auf jeden Fall verändert hat. Es ist aber das erste Spiel, da bleiben immer Fragen offen. Ihre Testspiele habe ich angeschaut, aber Tests bleiben Tests, man ist gut beraten, sich vor solchen Spielen eher auf sich zu konzentrieren.

Der Cup ist der kürzeste Weg zum Titel, darf man vom Finale in Kärnten träumen?

Ja. Wir haben das Finale schon vor dem ersten Spiel in Kuchl (4:1-Sieg, Anm.) als Ziel ausgegeben.