Österreichs U19-Junioren hatten sich für die Euro in der Slowakei viel vorgenommen. Nach Pleiten gegen England und Israel wurde mit einem 3:2 über Serbien noch Gruppenplatz drei fixiert. Damit geht es zwar nicht in die K.o.-Phase, dafür ist das heutige Spiel gegen den Gastgeber um Platz fünf zugleich das Play-off um einen U20-WM-Startplatz kommendes Jahr in Indonesien. In dieses Play-off geschossen hat Österreich ausgerechnet ein Innenverteidiger. Rapid-Talent Leopold Querfeld war nach zwei Standards seines Teamkollegen Yusuf Demir jeweils mit dem Kopf zur Stelle und löste am Ende völlig Ekstase aus. „Nach den ersten zwei Partien war die Stimmung nicht sonderlich gut, doch dann hat man gemerkt, welche Emotionen in uns stecken, es war ein wunderschöner Abend, den wir auch im Kreise der Mannschaft gebührend ausklingen haben lassen“, erzählt der 18-Jährige, der bereits im Herbst des Vorjahres in der Europa League debütierte.

Nun liegt der Fokus wieder voll auf dem Endspiel um die WM, das aufgrund der Teilnahme der Slowakei sogar von Senec ins größere Stadion nach Trnava verlegt wurde, wo rund 8000 Fans erwartet werden. „Auch wenn mehr Heimfans da sind, ist ein Spiel vor vollem Haus eine riesige Zusatzmotivation. Sofern wir das überhaupt brauchen, immerhin geht es um eine WM“, ist Querfeld voller Vorfreude.

Standards: Waffe aber kein Allheilmittel

Was beim Team von Martin Scherb das ganze Turnier über nahezu perfekt funktioniert, sind die ruhenden Bälle, diese können auch gegen die Slowaken eine Waffe sein. „Wir sind eine große Mannschaft, mit guten Standard-Schützen, in engen Spielen kann das entscheidend sein“, weiß Querfeld, der aber mahnt: „Wir müssen es defensiv kompakter angehen, die Slowaken nicht ins Spielen kommen lassen. Zudem gilt es, vorne klarer zu agieren.“ Danach geht es auch für den 1,90-Meter-Mann kurz in den Urlaub: „Obwohl ich nicht sonderlich gut abschalten kann, ist ein paar Tage Krafttanken wohl dringend nötig.“