Ganz fit war Doppeltorschütze und Assistgeber Eliel Peretz nicht, als er am Sonntag im Derby in Klagenfurt aufgelaufen ist. „Für die Bank wird es reichen“, hieß es zuvor noch aus Wolfsberg. Am Ende ist der Schachzug besser aufgegangen, als man vielleicht gedacht hätte. „Ich habe es so nicht erwartet. Es war ein Risiko, nicht ganz fit in das Spiel zu gehen. Aber wenn ich dem Team helfen kann, nehme ich das auf mich“, sagt der „Derby-Held“.

Dass der Treffer zur 2:1-Führung nach dem Spiel noch für viel Gesprächsstoff sorgen wird, war dem 25-Jährigen auf dem Feld nicht bewusst. Bekanntlich hat der VAR eine Abseitsposition übersehen. Das Tor hätte nicht zählen dürfen. „Im Spiel habe ich daran nicht gedacht. Als ich danach die Highlights gesehen habe, war ich richtig geschockt“, erzählt Peretz. Verdient sei der Sieg dennoch gewesen. Man war klar die bessere Mannschaft.

Heute gegen die andere Austria wird ein ähnlich hartes Match erwartet. Beide Mannschaften können sich vom jeweils anderen etwas absetzen. Die jüngsten beiden Duelle gegen die Veilchen gingen verloren. „Beide wollen nach Europa. Wir brauchen die Mentalität vom Klagenfurt-Spiel. Dass wir den Rückstand gedreht haben, zeigt unseren wahren Charakter“, sagt Peretz.

Platz drei ist jetzt wieder in Reichweite. Bei einem (erwartbaren) Cup-Sieg Salzburgs am Sonntag gegen Ried würde das die fixe Teilnahme in einer Gruppenphase bedeuten. Und einen Pluspunkt in den weiter laufenden Verhandlungen mit dem Offensivmann, dessen Vertrag nach dieser Saison ausläuft. „Platz drei ist schon mehr sexy“, sagt Peretz, der erst den Ausgang der Saison abwarten will, bevor eine Entscheidung fällt. Offiziell ist noch alles offen. Der Fokus soll allein auf den verbleibenden vier Spielen liegen. 

Die Rapid-Gerüchte seien deshalb auch nichts weiter als Gerüchte. Es habe keine Gespräche und schon gar kein Angebot vom Verein von Ex-WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer gegeben. „Wolfsberg ist meine Heimat geworden. Ich fühle mich hier so wohl wie in Israel“, gibt Peretz, der 2020 von Hapoel Hadera kam, ein kleines Bekenntnis zum Lavanttal ab. Klar scheint aber auch: Das bisher vom Verein auf den Tisch gelegte Angebot wird so nicht ausreichen.

Nach einem fulminanten Start in das Jahr 2022 mit sieben Spielen ohne Niederlage ist der Höhenflug der Wiener Austria zum Ende gekommen. Gegen Sturm und zuletzt im Doppel gegen Salzburg setzte es zwei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 1:8. „Das ist heute ein Schlüsselspiel“, sagt Trainer Manfred Schmid zum Kampf um die Europacup-Plätze. Die Wolfsberger wollen zum ersten Mal in der heurigen Meistergruppe das erste Tor erzielen. Mit dabei bei den Veilchen ist der Kärntner Alexander Grünwald, der nach der Saison seine Karriere beenden wird.