Als Andy Murray Wimbledon gewann, hat das Vereinigte Königreich gewonnen, hätte Dave Ryding je ein Rennen im Skiweltcup gewonnen, hätten ebenfalls gleich vier Länder jubeln können. Im Fußball ist das allerdings anders. Ein Schotte, Waliser oder Nordire wird am Sonntag vielleicht sogar eher Italien die Daumen drücken.

Das liegt an einem Sonderstatus, dessen Ursprung schon mehr als 100 Jahre zurückgeht. Während die FIFA als Weltverband des Fußballs 1904 gegründet wurde, hatten England (1863), Schottland (1873), Wales (1875) und die für die Euro nicht qualifizierten Nordiren (1880) schon jeweils eigene Landesverbände und bestanden darauf, diese auch zu behalten. Einzig bei Olympischen Spielen tritt wie alle anderen Sportler auch die Auswahl der besten Fußballer vereint an. Ob die Chancen eines Teams „United Kingdom“ bei EM oder WM größer wären? Wohl kaum, wenn man sich den Kader der Engländer ansieht. Im Gegenzug hätten viele Schotten, Waliser und Nordiren wohl keine Chance, an einem Großereignis teilzunehmen.

Übrigens: Das Vereinigte Königreich ist nicht gleichbedeutend mit Großbritannien. Das nicht zum Festland gehörige Nordirland gehört streng genommern nicht zu Großbritannien, ist aber sehr wohl Teil des "United Kingdom".