Schon wieder Ercan Kara. Der grün-weiße Sturmtank vernichtete erneut die Hoffnungen des WAC auf zumindest einen Punkt. Nach zwei Treffern beim Duell in Wolfsberg reichte dem 1,92-Meter-Mann in Hütteldorf nach 32 Minuten ein Schuss aus dem Stand zum Goldtor. WAC-Goalie Alexander Kofler verschätzte den weder besonders scharfen, noch platzieren Abschluss aus gut 20 Metern komplett und faustete ins Leere. Untypisch für den sonst so sicheren Schlussmann, der sich nach dem Spiel selbstkritisch gab und den Treffer auf seine Kappe nahm. Der WAC wartet damit weiter auf den ersten Sieg in Hütteldorf seit dem Jahr 2015.

Dabei wäre die erste Spielhälfte, was das Geschehen betrifft, ein klassisches 0:0 gewesen. Die Mannschaften neutralisierten sich  gegenseitig. Chancen gab es höchstens aus der Entfernung. Die in der Vergangenheit meist auch sehr emotional geführte Partie bewegte sich – mit minimalen Vorteilen für Rapid – spielerisch auf mäßigem Niveau.
Bei den Wolfsbergern wurde mit Dejan Joveljic der erfolgreichste Torschütze in der Liga aus dem Team rotiert und durch Cheikhou Dieng ersetzt. Kai Stratznig übernahm die Rolle des verletzten Mario Leitgeb im defensiven Mittelfeld. Nach 45 Minuten war der Arbeitstag für das Talent aus dem eigenen Nachwuchs bereits wieder vorbei.

Trainer Ferdinand Feldhofer reagierte auf die kollektiv schwache erste Halbzeit mit weiteren Veränderungen und brachte Lukas Schöfl (erster Einsatz heuer in der Liga) und Christopher Wernitznig. Mit den beiden Wechseln hat das Spiel der Wölfe auch an Dynamik gewonnen. Die größte Chance hatte Dario Vizinger nach 59 Minuten. Doch der 22-jährige Stürmer blieb auch im neunten Liga-Spiel in Folge ohne Torerfolg.

20 Minuten vor dem Ende musste der unauffällig gebliebene Michael Liendl vom Platz. Die Rapidler zogen sich mit Fortdauer des Spiels immer mehr zurück und konzentrierten sich auf die Konter. Joveljic kam mit einem Fallrückzieher dem Ausgleich am nächsten. Bezeichnend für das Spiel rutschte Wernitznig bei der seiner Ausgleichschance einfach aus. Viel mehr sollte dann nicht mehr passieren.

Die Bilanz des WAC im neuen Jahr ist mit zwei Niederlagen, zwei Unentschieden und nur einem Sieg damit weiterhin unterdurchschnittlich. Die Qualifikation für die Meistergruppe ist mit derzeit 21 Punkten derzeit alles andere als eine fixe Sache. Die Wiener Austria bleibt nur drei Punkte entfernt. Aus den verbleibenden sechs Spielen dürften wohl noch drei Siege nötig sein. Hinzu kommt die Doppelbelastung aus Europa League und Halbfinale im Cup.