In dem Wissen darüber, was hier für beide Teams auf dem Spiel stand, begannen der WAC und Feyenoord erst einmal etwas verhalten am tiefen und nassen Boden in Klagenfurt. Der WAC trat kontrolliert auf, Feyenoord, das einen Sieg brauchte, überraschend harmlos und wenig konkret. Den ersten Sitzer vergab der für Eliel Peretz in die Startelf gerückte Dejan Joveljic, der den Ball nach guter Flanke aus kurzer Distanz meterweit über das Gehäuse köpfelte (18.). Mit dem ersten Torschuss hätten dann eigentlich die Gäste nach knapp 23 Minuten aus dem Nichts in Führung gehen müssen. Jens Toornstra tauchte völlig allein vor Alexander Kofler auf, der Kärntner konnte die Kugel mit den Fingerspitzen aber noch ans Außennetz lenken.

Auf der Gegenseite jubelte dann Joveljic im zweiten Versuch. Nach einer Liendl-Flanke landete der Ball nach missglücktem Abschlussversuch von Matthäus Taferner direkt auf dem Kopf des quirligen Serben, der ihn aus wenigen Zentimetern über die Linie drückte (31.). Auch danach bäumte sich die Gastmannschaft nicht wirklich auf, der WAC konnte die Führung solide mit in die Pause nehmen.

Wölfe ließen Angriffsversuche reihenweise zerschellen

Die Pausenansprache von Feyenoord-Trainer Dick Advocaat dürfte bei den Niederländern gefruchtet haben. Die Rotterdamer kamen energischer aus der Kabine, wenngleich man sich in der Wolfsberger Mittelfeldraute oder spätestens in der Viererkette allerdings immer verfing. Für den WAC sorgte der für Joveljic eingewechselte Peretz im Konter erstmals für Entlastung (58.), hämmerte die Kugel aber weit neben das Tor. Die Wölfe staffelten sich gut, die Gäste kamen nicht durch.

Und Trainer Ferdinand Feldhofer rührte hinten weiter Beton an, brachte Abwehr-Routinier Nemanja Rnic für Taferner (68.) und Kai Stratznig für Vizinger (83.). So ergaben sich in der Schlussphase auch noch Konterchancen, doch Kapitän Michael Liendl verpasste es gleich zweimal, die endgültige Entscheidung herbeizuführen (81., 84.). Doch die Schlussoffensive des niederländischen Topklubs war ohnehin zu schwach, der WAC hat sich den Traum verwirklicht, wird im Februrar wieder international spielen! Der jubel kannte an diesem Abend keine Grenzen.