Der WAC trat in Moskau von Beginn an mutig auf. Mit Stammkeeper Alexander Kofler nach überstandener Corona-Infektion und aufgeholtem Trainingsrückstand wieder in der Startelf übernahm man nach Anpfiff gleich das Kommando. Nach vier Minuten kam Dario Vizinger per Kopf nur Zentimeter vor ZSKA-Keeper Igor Akinfeev zu spät – da hätte es schon klingeln können. Doch die Russen fingen sich mit Fortlauf der Partie. Kofler musste gegen den heranstürmenden Ivan Oblyakov erstmals nach 13 Minuten abtauchen. So ging es hitzig auf und ab bei fünf Grad unter Null in Moskau. Gerade, als die Moskauer stärker zu werden schienen, zündete Vizinger die Rakete. Die ZSKA-Defensive ließ ihn gewähren, rund 18 Meter vor dem Tor schickte er die Kugel mit perfekter Schusstechnik in Richtung Gehäuse und er schlug unter Latte ein (22.).

Ein Weckruf für die Russen? Fehlanzeige! Die Wölfe machten couragiert und mit einer Doppelchance durch Vizinger (26.) und Michael Liendl (27.) weiter. Fünf Minuten vor der Pause hämmerte Eliel Peretz den Ball nach Sololauf an die Stange, Vizinger vermochte es dann nicht, den Ball ins halbleere Tor zu bugsieren. Und Kofler? Der hatte bei leichtem Schneefall bis zum Pausentee alle Mühe, sich warm aber kaum mehr Bälle zu halten.

Die Russen, vor dem Spiel Tabellenletzter, kamen mit mehr Schwung und dem eingewechselten Torschützen aus dem Hinspiel, Adolpho Gaich, aus der Kabine. Es dauerte allerdings bis Minute 73, bis die Bemühungen auch in einen echten Torschuss umgewandelt werden konnten. Bis zum Abschluss von Kristijan Bistrovic stellte der WAC die Räume zu und presste bei nun starkem Schneefall gehörig an. Fünf Minuten später war es abermals Bistrovic, der Kofler aus der Distanz zu einer Flugeinlage zwang.

Doch die Wölfe waren bis zum Schluss einfach bissig, wollten diesen Sieg. Und mit vereinten Kräften und cleveren Wechseln brachten sie ihn auch über die Zeit, stehen jetzt wieder mit beiden Beinen in dieser Gruppe. Aufstiegs-Finale: Kommende Woche Donnerstag in Klagenfurt gegen Rotterdam. "Wir sind perfekt in das Spiel gekommen, haben in der ersten Halbzeit nur Halbchancen zugelassen und hätten auch höher führen können. Das ist ein Riesenerfolg für uns. Wir haben unser Ziel mit dem Entscheidungsspiel erreicht. Eine ganz große Leistung", war Trainer Ferdinand Feldhofer überwältigt.