WAC-Torhüter Alexander Kofler war einer der letzten Spieler, die sich von ihrer Corona-Infektion wieder erholt haben. Seit einer Woche ist der etatmäßige Einsergoalie der Wölfe wieder im Training, beim 0:3 in der Europa League gegen Zagreb nahm er erstmals wieder auf der Bank Platz. Und von dort konnte er mitansehen wie sein Vertreter, Manuel Kuttin, seine Sache mehr als gut machte, in Hälfte eins das 0:0 mit zwei Glanzparaden festhielt. „Jedes Mal, wenn er für uns zwischen den Pfosten steht, macht er seine Sache sehr ordentlich. Wir haben wirklich zwei starke Keeper“, sagt Trainer Ferdinand Feldhofer. Wer heute gegen Ried im Tor steht, lässt er noch offen. „Das erfahren die Spieler erst am Matchtag. Wir müssen auch von Tag zu Tag schauen, welche Spieler wie fit sind. Nach unserem Covid-Cluster sind wir einfach noch nicht bei 100 Prozent. Aber ja, ich habe im Tor wohl ein Luxusproblem und es ist schön, dass ich es habe“, sagt Feldhofer.

Weniger als 72 Stunden nach dem Europacup-Match in Klagenfurt steht heute also wieder der Liga-Alltag für den Tabellensiebten aus dem Lavanttal an. „Da kannst du nicht viel machen, brauchst keine Belastungen und Reize setzen. Wir sind den Rhythmus inzwischen gewohnt. Regeneration ist da sehr, sehr wichtig“, sagt der Trainer.
Ried wird den Wölfen heute wohl viele Spielanteile, aber wenig Platz im letzten Drittel überlassen. Gegen diese Gegner hat sich der Wechsel von der Vierer- auf die Dreierkette bisher bewährt. „Heute wird sicher rotiert und nach den vorhandenen elf Spielern auch das System adaptiert“, lässt sich Feldhofer noch nicht vollständig in die Karten blicken, deutet eine Rückkehr zur Dreierkette aber schon an. Fehlen wird der verletzte Innenverteidiger Dominik Baumgartner, der aber nicht allzu lange ausfallen sollte.

Rieder wollen sich revanchieren

Aus Sicht des Aufsteigers ist man gegen die Wölfe nach dem Elfermeter-Krimi und dem damit verbundenen Ausscheiden im ÖFB-Cup auf Revanche aus: „Das war ziemlich bitter und hat an uns genagt, da wir geführt haben. Auch die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung war etwas fragwürdig. Von dem her ist Rache angesagt“, erzählt Ex-WACler Bernd Gschweidl. Nach dem 4:3-Erfolg zuletzt gegen Rapid, ist Ried definitiv in der Bundesliga angekommen. „Wir haben am Anfang etwas Zeit gebraucht, auch dass wir uns das dieses Niveau in der höchsten Spielklasse gewöhnen. Einige Neue kamen dazu, bis das alles eingespielt ist, dauert einfach. Wir sind auf einem echt guten Weg. Mein erster Saisontreffer gegen Rapid hat auch richtig gutgetan. Ich glaube, heuer kann man mit einer Serie sehr schnell rauf, aber auch runterrutschen“, sagt der 25-jährige Offensivakteur, der sich glücklich schätzt bis 2022 in Ried unter Vertrag zu stehen. „Corona hat vieles im Fußball verändert. Jeder Spieler, der aktuell einen Vertrag hat, muss dankbar sein. Wenn man dann noch Bundesliga spielen darf, ist es perfekt. “

Manuel Kerhe, der Treibacher im Dress der Oberösterreicher wird bei seinem Ex-Klub nicht auflaufen. Der 33-Jährige zog sich einen Meniskuseinriss, Seitenbandeinriss sowie ein Knochenödem zu. „Ich habe am Montag einen Termin in Innsbruck. Der Arzt entscheidet, ob eine Operation nötig ist. Danach wird man auch sehen, ob sich heuer noch ein Spiel ausgeht oder nicht. Es ist bitter, dass ich dadurch das Meisterschaftsspiel verpasse, aber bei so etwas muss man über den Tellerrand hinausschauen.“