Ein Ausscheiden schmerzt immer, auch wenn es nach dem 0:3 im Hinspiel grundsätzlich zu erwarten war. Mit dem 1:1 im gestrigen Rückspiel gegen Lille haben die Grazer aber gezeigt, dass sich auch mit Spitzenmannschaften mithalten können. In Frankreich stand wieder einmal Kapitän Stefan Hierländer in der Startelf. Er freute sich über seinen Einsatz und sagte: „Es ist immer etwas anderes, wenn man vom Start weg ran darf. Ich nehme die Rolle so an und verhalte mich, wie es ein Kapitän macht. Ich unterstützte die Truppe, und wenn man mich braucht, bin ich eh da.“ Zum Match sagte der Kärntner: „Ich denke, das Resultat können wir sehr nüchtern analysieren. Es war eine ordentliche Leistung, mehr nicht. Es war eine gute und engagierte Leistung. Die Europacup-Saison war ordentlich und das nehmen wir demütig an. Wir hätten uns im Hinspiel eine bessere Ausgangsposition verschaffen können. Drei Tore zu Hause zu bekommen, ist einfach zu viel, da hadert man im Nachhinein schon.“

Jusuf Gazibegovic war mit dem Rückspiel ebenfalls zufrieden und sagte: „Es war eine gute Antwort auf letzte Woche, ich bin schon ein bisschen stolz, dass wir unser wahres Gesicht gezeigt haben. Wir waren giftig, da war auch der Sieg drinnen. Es war ein guter Abschluss. Jetzt schauen wir, dass wir in der Liga gut abschneiden, damit wir nächstes Jahr wieder Europacup-Spiele haben. Jetzt müssen wir in der Liga immer unser Sturm-Gesicht zeigen, dann wird es eine geile Saison. Und wir wollen so lange wie möglich an Salzburg dran bleiben.“

Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker sagte: „Wir haben uns teuer verkauft und vor allem zu Beginn gezeigt, dass unser Pressing auch international funktionieren kann. Natürlich muss man das in der Gesamtheit richtig einschätzen. Am Ende war das diesmal aber eine sehr ansprechende und gute Leistung war. Zu gesamten Europacup-Saison gibt es zu sagen, dass wir nach 23 Jahren wieder überwintert haben. Das kann man nicht hoch genug einstufen. Man hat gesehen, dass wir auch auf dem Niveau ordentlich Fußball spielen können.“

Christian Jauk: „Wir haben uns erhobenen Hauptes von der europäischen Bühne verabschiedet. Es war eine europäische Reise, die uns ins Achtelfinale geführt hat, das macht uns stolz, das passiert nicht so oft. Ich freue mich auch, dass wir im Rückspiel gezeigt haben, was in der Mannschaft steckt. Ich denke ein wenig wehmütig ans Heimspiel. Aber sind wir stolz, was in dieser Saison gelungen ist. Jetzt können wir uns auf die Meisterschaft und den Cup konzentrieren.“

Trainer Christian Ilzer sagte nach dem Spiel: „Wir haben das Minimalziel erreicht. Wir haben einen klar verbesserten Auftritt im Vergleich zum Hinspiel gezeigt. Uns ist ein gutes Spiel gelungen. Mit einem guten Start und einem Tor von Tomi Horvat wäre es ein Schlüsselmoment gewesen. Aber wenn ich bis in die zweite Minute zurückdenken muss, weiß man schon, wie weit wir weg waren von einer Sensation. Wir haben nicht mehr hektisch die Bälle weggeschlagen. Vom Aufstieg waren wir aber meilenweit entfernt. Über den Punkt in diesem Stadion können wir schon stolz sein. Wir sind immer wieder an unsere Grenzen gestoßen in diesen drei Jahren Europacup, aber wir haben unsere Grenzen immer weiter nach oben verschoben.“

Lille-Trainer Paulo Fonseca war nicht wirklich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft und sagte: „Ich kann nicht sagen, dass ich zufrieden bin. Es war schwierig für die Spieler noch ambitionierte zu sein, wenn man mit drei Toren Vorsprung ins Spiel geht. Wir wollen jetzt mehr, wir müssen nach vorne schauen. Wir können mehr.“