Überraschende Geschenke lagen keine unter dem Weihnachtsbaum der steirischen Basketballfans – spektakuläre aber allemal. Denn wiewohl das 96:89 der Kapfenberg Bulls in Fürstenfeld am Ende wohl die derzeitigen Kräfteverhältnisse widerspiegelt, machten die Gastgeber doch einen großen Schritt nach vorne und verfehlten die ersten Punkte der laufenden Saison nur knapp. „Unser Auftritt war sehr gut, obwohl wir einen Ausfall hatten. Am Ende war es schade, weil wir in entscheidenden Momenten dumme Fehler gemacht haben“, sagte Fürstenfeld-Trainer Flavio Priulla.

Die vom Italiener angesprochenen Momente geschahen knapp vor Schluss: Fürstenfeld lag nur einen Punkt zurück und hatte sich von einem 15-Punkte-Rückstand aus dem dritten Viertel erholt. Allen voran Rudi Williams (27 Punkte), Nemanja Krstic (25) und Noah Baumann (22) punkteten zuvor für die Bulls, doch Fürstenfelds Kevin Hunt (24) und Georg Wolf (20) haben dem Derby wieder Spannung verliehen. Am Ende scheiterten die Gastgeber an Unachtsamkeiten und wurden vom Kapfenberg-Trainer Antonio Herrera gelobt: „Sie würden sich ihren ersten Sieg verdienen, sie sind ein gutes Team. Wir haben gelitten, aber gewonnen.“

Erfolgreich war die Aufholjagd des UBSC Graz in Oberwart. Die Burgenländer hatten knapp vor Weihnachten die Bulls mit einer 90:60-Packung besiegt, in ähnlicher Tonart ging es gegen Graz los. Dass die Gäste 85:77 (35:48) siegten, war der taktischen Raffinesse von Trainer Ervin Dragšič „geschuldet“: Er variierte die Defensive mehrmals, die gegnerische Offensive verlor ihre Ordnung. „Gott sei Dank ist es uns so gelungen, Oberwart doch noch zu stören“, sagte er, nicht ohne den Auftritt seiner Truppe zu loben: „Die Jungs haben immer an sich geglaubt. Je näher wir am Gegner dran waren, desto nervöser wurde er.“ Den Sieg als Überraschung einzustufen, greift zu kurz: Für den UBSC war es der dritte Erfolg in Serie, der fünfte im sechsten Spiel sowie ein deutlicher Fingerzeig zu den Top sechs, die zu den Play-offs berechtigen.