Wie fühlt es sich an, Selbstmordgedanken zu haben? Und kann uns schwarzer Humor dabei helfen, mit verschiedensten Lebenskrisen umzugehen? Um diese Themen ging es anlässlich des Weltfrauentags am Dienstagabend im Skyroom der Kleinen Zeitung.

Die Highlights des Podcasts mit Paul Pizzera als Video

Im Live-Podcast erzählte der Ausnahmekünstler Paul Pizzera der Journalistin Barbara Haas, warum Suizid ein Männerthema ist und wie er Menschen die Angst vor einer Psychotherapie nehmen will. An die hundert Besucher waren bei dem Event in Graz dabei und konnten Pizzera auch selbst Fragen stellen.

Paul Pizzera stellte sich beim Live-Podcast den kritischen Fragen von Barbara Haas im Skyroom der Kleinen Zeitung.
Paul Pizzera stellte sich beim Live-Podcast den kritischen Fragen von Barbara Haas im Skyroom der Kleinen Zeitung. © Kleine Zeitun/Klier Thomas

Depressionen und Selbstmordgedanken

Gerade ist Pizzeras neues Buch "Der König der Möwen" erschienen. Es ist der zweite Teil einer Buchreihe, die Pizzera "Die Kunst der Stunde" nennt.

Der Entertainer, der Menschen gerne zum Lachen bringt, der singt, schauspielert und podcastet, beweist abermals, dass er keine Angst vor Tabus hat. Bereits in seinem ersten Buch "Der hippokratische Neid" ging es um Männer-Depressionen. In "Der König der Möwen" erzählt der Protagonist namens Pfingstl seiner Therapeutin ausführlich von seinen Selbstmordgedanken.

Das Thema trifft Pizzera persönlich: Der Suizid eines guten Freundes hat ihn zum Nachdenken gebracht. Sein Buch soll anderen Menschen helfen und "die männliche Angst, Schwäche zu zeigen, verringern", sagt er. Er findet, Menschen sollten eine Psychotherapie ausprobieren, wenn es ihnen schlecht geht.

Pizzera kennt Depressionen aus eigener Erfahrung. Er ermutigt Betroffene zu einer Psychotherapie.
Pizzera kennt Depressionen aus eigener Erfahrung. Er ermutigt Betroffene zu einer Psychotherapie. © Kleine Zeitung/Klier Thomas

Pop-Feministen und "Indianer"

Zum Weltfrauentag lud Barbara Haas ihn auch deshalb ein, weil der 34-Jährige keine Berührungsängste mit Feminismus hat. Aber er sagt: "Ich will nicht wegen dem Pop-Phänomen Feminist sein, sondern weil es gerecht ist".

Für den wortgewandten Autor, der gerne mit Sprache experimentiert, hat die politische Korrektheit aber auch Grenzen. Als Beispiel nennt er eines seiner Lieder, in dem das Wort "Indianer" vorkommt. "Ich will niemanden kränken. Meistens beschweren sich aber Leute, die nur darauf warten, dass du etwas falsch machst. Bitte messt mich an meinen Taten und nicht nur an meinen Worten".

Die Podcast-Folge mit Paul Pizzera können Sie am Mittwoch hier ab 10.00 Uhr anhören.

Nach der Podcast-Aufzeichnung signierte Paul Pizzera Bücher ...
Nach der Podcast-Aufzeichnung signierte Paul Pizzera Bücher ... © Kleine Zeitung/Klier Thomas
... und machte Fotos mit seinen Fans.
... und machte Fotos mit seinen Fans. © Kleine Zeitung/Klier Thomas