Es war erschreckend, was seit Ibiza abgegangen ist. Dieses Gegeneinander hat mich abgeschreckt“, sagt Sänger Andreas Gabalierin einer Videobotschaft während der Elefantenrunde der privaten TV-Sender. Sein Fazit daher: Er wisse nicht, ob er kommenden Sonntag überhaupt zur Wahl geht. Und damit ist er wahrscheinlich nicht allein. Als Vergleich: Bei der Nationalratswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 80 Prozent - das bedeutet, jeder fünfte Wahlberechtigte hat kein Kreuzerl auf dem Wahlzettel gemacht.

Dieser Politikverdrossenheit wollen die Kleine Zeitung und Futter, das junge Magazin der Kleinen Zeitung, nun den Kampf ansagen und die Menschen auffordern, auf jeden Fall zur Wahl zu gehen. Die bunten gekreuzten Finger und das Motto #weilsnetegalis sollen darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, von seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Weil es eben nicht egal ist, was sich auf der politischen Bühne Österreichs tut. Weil es nicht egal ist, wo man sich über die Wahlen informiert. Und weil man mit seiner Stimme die politische Zukunft des Landes mitbestimmen kann.

Influencer unterstützen die Kampagne

Unterstützt wird diese Kampagne von Influencern (siehe Infobox) aus der Steiermark, Kärnten, Osttirol und Wien, die auf Instagram ihre mehr als 100.000 Follower über unterschiedliche Themen wie Mode, Reisen, Sport und Selbstliebe informieren - in einer Sache sich jedoch einig sind: Es ist nicht egal, was sich in Österreichs Politik tut. Und das werden sie auch ihren Followern mitteilen.

Die Influencer werden dabei politische Themen, die ihnen am Herzen liegen, in den sozialen Netzwerken ansprechen und so Diskussionen ins Rollen bringen. „Diese Kampagne ist eine sehr gute Möglichkeit, meine Reichweite positiv zu nützen“, sagt Katrin Riederer. „Wählen gehen ist ein Recht, und wenn man es hat, dann sollte man es auch nutzen.“

Auch wenn so mancher Blogger zugibt, früher selbst nicht immer von seinem Stimmrecht Gebrauch gemacht zu haben. „In meinen 20ern bin ich nicht immer wählen gegangen. Aber es wurde damals viel weniger darauf aufmerksam gemacht als jetzt“, sagt Doris Embacher. „Deshalb finde ich es noch wichtiger, dass mit dieser Kampagne darauf hingewiesen wird, dass man wählen gehen soll.“ Auch wenn die Influencer finden, dass die heutige Jugend sich mehr für Politik interessiert als früher. „Sie kriegen viel mehr über die sozialen Netzwerke mit“, meint Anita Janesch.

Einig sind sich auch alle Influencer, die zum Gespräch mit Chefredakteur Hubert Patterer im Styria Media Center geladen waren, dass nicht nur der Gang zur Wahlurne entscheidend ist, sondern es auch relevant ist, wo man sich über das politische Geschehen informiert. „Ich finde es wichtig, sich so früh wie möglich ein Bild zu machen, sich zu informieren und sich selbst eine eigene Meinung zu bilden“, sagt Sebastian Zier. Mentaltrainerin und Buchautorin Klara Fuchs, der mehr als 50.000 Menschen auf Instagram folgen, meint: „Wichtig ist, dass man zwei Mal nachdenkt und sich nicht ausschließlich von Politikern und den sozialen Netzwerken beeinflussen lassen lässt.“