Jede dritte Stimme von den Grünen kam bei dieser Wahl aus dem Lager der Sozialdemokraten. Dabei geht es um rund 193.000 Wähler, die 2017 noch für die SPÖ an die Urne getreten waren und nun die Grünen wiedererstarken ließen. 84.000 ehemalige SPÖ-Wähler entschieden sich nicht für die Grünen, sondern machten keinen Gebrauch mehr von ihrem Wahlrecht.

Ganze 608.000 Stimmen haben die Freiheitlichen bei dieser Wahl verloren. Ibiza - und Spesenskandal scheinen einen Teil in die Arme der ÖVP getrieben zu haben. Der andere Teil ging dieses Jahr gar nicht ins Wahllokal. Das macht rund 235.000 FPÖ-Wähler weniger, die dieses Jahr ihre Stimme abgegeben haben. Kein Wunder, dass FPÖ-Politiker Dominik Nepp auf der gestrigen Wahlparty “die größte Wählerrückholaktion der Geschichte” ausrief. Augenscheinlich ist es bitter nötig in Anbetracht dessen, was man in den letzten Monaten wohl mit gutem Gewissen als andauernde Wählervergraulaktion bezeichnen könnte.Auch die NEOS verloren 91.000 Stimmen an die Grünen, gewannen aber dennoch dazu. Den größtenZuwachs erhielten die NEOS aus dem Lager der ehemaligen ÖVP-Wähler: 83.000 von ihnen entschieden sich dieses Jahr für die Liberalen unter Meindl-Reisinger. Wahlsieger Kurz und seine ÖVP konnten am stärksten vom Wähler-Milieu von FPÖ und SPÖ profitieren. Insgesamt gewann die ÖVP 394.000 Stimmen dazu, davon kamen fast ⅔ aus dem Lager ihres ehemaligen Koalitionspartners FPÖ.

Eine Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek beleuchtet, bei welchen Personengruppen welche Partei am stärksten punkten könnte. So viel sei verraten: Jeder zweite Pensionist stimmte für die ÖVP.Lesen Sie mehr.