Am Samstagabend nach seiner Abreise aus Graz traf Wladimir Putin im Schloss Meseberg, dem Gästehaus der deutschen Regierung bei Berlin, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zu einem nicht öffentlichen Gespräch.
Zu Beginn des Treffens betonte Merkel die „gemeinsame Verantwortung für die Lösung von Krisen wie in Syrien und in der Ukraine“. Sie sei bereit, mit Putin daran zu arbeiten.

Die Kanzlerin machte deutlich, dass sie im festgefahrenen Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und Regierungstruppen in der Ostukraine auf Bewegung hofft. Sie wolle mit Putin unter anderem über die Stationierung einer UN-Blauhelmtruppe zur Überwachung eines Waffenstillstands sprechen.

Gas und der Anteil der Ukraine

Ein weiteres „wichtiges Thema“ war der Syrien-Konflikt. Zunächst müsse es darum gehen, dass es bei den Kämpfen um Idlib nicht zu einer humanitären Katastrophe komme. Deutschland wolle dann am politischen Prozess unter UN-Führung zur Lösung des Konflikts, zu dem auch eine Verfassungsreform und Wahlen gehören müssten, mitarbeiten.
Als weitere Themen nannte die Kanzlerin die von den USA und einigen EU-Mitgliedern kritisierte Gas-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland sowie das Atomabkommen mit dem Iran, aus dem sich die USA verabschiedet haben.

Putin wollte in dem Gespräch Europa zur Hilfe beim Wiederaufbau in Syrien aufrufen. Man müsse jenen Regionen helfen, in die Flüchtlinge heimkehren könnten. „Das ist potenziell eine große Last für Europa.“ Für die Rückkehr müssten „einfache Dinge“ getan werden, wie die Wasserversorgung oder ärztliche Versorgung wiederherzustellen. Ein weiteres Thema sollte aus Putins Sicht die Gaspipeline Nordstream 2 sein, an deren Finanzierung die OMV beteiligt ist. Deutschland wolle, dass Russland auch nach deren Fertigstellung Gas durch die Ukraine nach Westen pumpe. „Hauptsache, dass dieser Transit wirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird“, befand Putin.