Bis alle Impfwilligen ihren ersten Stich erhalten haben, werden noch sechs bis acht Wochen vergehen. Nach jüngsten Informationen dürfte erst in der zweiten Juli-Hälfte der letzte Impfwillige seinen Erststich erhalten haben. Durchgeimpft ist Österreich frühestens Anfang September. Bald darauf sollten die Vorbereitungen für die ersten Drittimpfungen anlaufen.

Lieferengpässe im dritten Quartal

Die Verschleppungen in die zweite Juli-Hälfte ergeben sich durch zu erwartende Engpässe bei den Lieferungen im dritten Quartal. Derzeit trudeln wöchentlich rund 500.000 Pfizer-Dosen in Österreich ein, auch deshalb, weil einige Kontingente aus dem vierten Quartal vorgezogen worden sind. Ab Juli sollten es nur noch 300.000 Dosen sein.

Die Regierung geht davon aus, dass sich rund 5,3 Millionen Menschen in diesem Land impfen lassen wollen, das wäre rund 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung (7,8 Millionen). Mit Dienstag hat die Hälfte der impfbaren Bevölkerung den Erststich erhalten.

Grüner Pass - der Zug ist abgefahren

Noch in einem anderen Bereich klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander: Beim Grünen Pass wollte Österreich unter den Ersten in Europa sein, doch der Zug ist längst abgefahren. Laut Brüsseler Kommission haben bereits zehn EU-Länder die EU-konforme Digitalversion aktiviert, darunter Deutschland, Spanien, Dänemark, Tschechien, Polen, Kroatien. Griechenland, Zypern und auch Litauen. Österreich kämpft immer noch mit erheblichen Schwierigkeiten. Diese Woche soll zumindest die Digitalversion für Getestete und Genesene das Licht der Welt erblicken. Bei den Geimpften gibt es offenkundig noch Schwierigkeiten beim Abspeichern der unterschiedlichen Zertifikate.