Das Layout erinnert an den Plan A von Christian Kern aus dem Jahr 2017, doch der Prospekt umfasst nur 28 Seiten: Am Mittwoch präsentierte der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, der SPÖ-Chef werden will, sein Programm für das Rennen um den Parteivorsitz. Darin enthalten: Eine 32-Stunden-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich, eine Kinder-Grundsicherung und ein gesundes Mittagessen für jedes Kind sowie ein leichterer Zugang zur Staatsbürgerschaft. Eine Millionärssteuer für die reichsten vier Prozent und eine Erbschaftssteuer ab einer Million Euro. Als „zu links“ will er aber nicht gelten: In einem Interview (mit unbekanntem Interviewer) argumentiert er, in Traiskirchen hätten ihn „viele Menschen gewählt, die sonst bei anderen Wahlen die FPÖ ankreuzen.“

In einem Brief an seine Kontrahenten, Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil, fordert Babler ein Fairnessabkommen mit einer Ausgabenobergrenze und dem Verzicht auf Dirty Campaigning. Aus Rendi-Wagners Büro hieß es dazu, Babler solle selber über seine Wortwahl nachdenken: Wer in der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der Partei von „Kasperltheater“ spreche, habe selbst eine wesentliche Regel des Fairnessabkommens bereits gebrochen - nämlich die Partei selbst schlecht zu machen.

Am morgigen Donnerstag treten die höchsten SPÖ-Gremien, das Präsidium und der Parteivorstand, wieder zusammen - ein Routinetermin, der schon seit Monaten feststeht, wie es aus der Parteizentrale heißt. Dort soll der formale Beschluss fallen, dass am 3. Juni ein außerordentlicher Parteitag stattfindet. Außerdem soll besprochen werden, ob es gemeinsame Hearings aller drei Kandidaten geben soll. Eine Forderung von Babler, der allerdings kein Mitglied der Gremien ist, und daher auch nicht anwesend sein wird.