"Mit Hans Peter Doskozil hat die SPÖ die besten Chancen bei den kommenden Nationalratswahlen", sagt Karl Schlögl. Deswegen hat der ehemalige Innenminister auch schon eine Unterstützungserklärung für Doskozil unterschrieben, von denen jeder Kandidat auf den Parteivorsitz ja 30 braucht, um bei der SPÖ-Mitgliederbefragung antreten zu dürfen.

Schlögl betonte im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, dass er sowohl Andreas Babler als auch Pamela Rendi-Wagner damit nicht gering schätzen möchte. Beide schätze er wegen ihrer Art, Babler mache als Bürgermeister von Traiskirchen gute Arbeit, im persönlichen Gespräch mit den Parteimitgliedern sei Rendi-Wagner sehr gut. "Aber ihr fehlt das Gespür, das Doskozil hat", sagt Schlögl, der von 1997 bis 2000 Innenminister und danach bis 2018 Bürgermeister im niederösterreichischen Purkersdorf war.

"Geordnete Asylpolitik" sagt Schlögl zu

Besonders Doskozils Position in Asylfragen befürwortet Schlögl, der selbst als Parteirechter galt. "Er ist für eine geordnete Zuwanderung", sagt Schlögl. "Es kommen zu viele Leute zu uns, die sich nicht anständig verhalten." Auch deswegen erachtet Schlögl Doskozil als besten Kandidat der SPÖ bei den nächsten Wahlen. "Wir müssen die Stimmen aus dem rechten und bürgerlichen Lager zurückgewinnen", sagt er.

Schlögl zog auch Parallelen zu seiner eigenen politischen Laufbahn. Nach dem Rücktritt Viktor Klimas 2000 galt der Niederösterreicher selbst als aussichtsreicher Kandidat für den Parteivorsitz, sein Konkurrent war mit Caspar Einem ein Vertreter des linken Parteiflügels. Schließlich wurde es ein Kompromiss: Alfred Gusenbauer. "Hätte ich beim Parteitag kandidiert, hätte ich 60, 65 Prozent bekommen", sagt Schlögl. "Aber ich habe mich nicht getraut, ich wollte mir die parteiinternen Streitereien nicht antun. Doskozil ist jetzt mutiger als ich."