Der burgenländische Landesparteichef Hans Peter Doskozil, dem selbst Ambitionen auf den SPÖ-Parteivorsitz nachgesagt werden, hat sich am Montag nach der Kärnten-Wahl mit Kommentaren zurückgehalten. Die Verluste seien "natürlich nicht angenehm" und er verstehe die Frage der Journalisten nach Ursachen und etwaigen Konsequenzen: "Diese Diskussionen wird es in der Sozialdemokratie geben, die werden nicht öffentlich sein", sagte er am Rande einer Pressekonferenz anlässlich der "Starnacht" in Mörbisch.

Kritik an skurriler Berichterstattung

"Obwohl es bitter ist", gratuliere er dem Kärntner Landeshauptmann und Parteikollegen Peter Kaiser: "Er persönlich hat sehr hohe Zustimmungswerte, wenn es um die Frage des Landeshauptmanns geht. Daher wünsche ich ihm, dass er weitere fünf Jahre Landeshauptmann bleibt. Das ist das Wichtigste."

Die SPÖ sei in Kärnten aber mit knapp 40 Prozent sehr dominant und in der Berichterstattung werde die ÖVP als Dritter "gefeiert wie ein Wahlsieger": "Die Darstellung ist für mich schon skurril." Darüber hinaus sollten bei der "Starnacht"-Pressekonferenz aber die Künstler im Vordergrund stehen, betonte Doskozil. Für die politischen Themen werde es in den "nächsten Tagen und Wochen noch genug Zeit geben, diese zu diskutieren".

"100 Prozent" Zustimmung für Rendi-Wagner im Westen

Die Landesparteien sind indes im Positionierungsmodus. Noch am Abend der Wahl hatte Vorarlbergs SP-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger sich zu "100 Prozent" hinter Rendi Wagner gestellt. Im Gespräch mit der APA kritisierte sie auch Doskozil, er sei "nicht Manns genug, um eine Diskussion in den Gremien zu führen." Stattdessen würde er sich im Burgenland verstecken.

In eine ähnliche Kerbe schlug am Montag die stellvertretende Tiroler Parteivorsitzende Selma Yildirim. Sie sei Rendi-Wagner gegenüber zu "100 Prozent loyal", Doskozil müsse aufhören, die demokratische Legitimation der Parteichefin zu hinterfragen, und solle sich stattdessen konstruktiv in den Gremien der SPÖ einbringen, sagte Yildirim.