Dass Asylwerber wieder in Zelten schlafen müssen, lässt die Wogen hochgehen. Die FPÖ Tirol findet gar, dass "Tirol schon lange keinen Platz mehr für Fremde" hat – und untermauert das auf Facebook mit einem Bild von Dutzenden, dicht aneinandergereihten Zelten auf einer Campingwiese.

Bloß: Das verwendete Bild zeigt keine der in Absam errichteten Zelte für 16 Asylwerber, sondern ein Pfadfinderlager und stammt nicht aus Tirol, sondern von der kostenlosen Online-Bilddatenbank Pixabay, wie der frühere grüne Abgeordnete Michael Mingler anmerkte. Die FPÖ Tirol sieht gegenüber dem "Standard" kein Problem darin, Symbolbilder zu verwenden. Eine Irreführung oder einen "tieferen Sinn" sieht Parteisprecher Fabian Walch in dem Bild vieler Zelte, die Platz für Dutzende junge Menschen bieten, nicht.

Entrüstet zeigen sich hingegen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs (PPÖ): "Wir Pfadis verwehren uns jedoch, aufs Allerschärfste politisch instrumentalisiert zu werden! Unsere Zelte sind Ausdruck der Gemeinschaft, der Selbstentfaltung und der Freundschaft", erklären sie auf ihrer Website. Die mediale Aufmerksamkeit nutzen die Pfadfinder, um klarzustellen, dass sie die Lage der Asylwerber für nicht akzeptabel halten: Es reiche nicht, Menschen, die uns um Hilfe bitten, in Zelte zu stecken.

Die 16 in Tirol in Zelten untergebrachten Asylwerber haben am Donnerstag ihre Notunterkünfte verlassen können und sind in die Grundversorgung des Landes Tirol nach Kufstein überstellt worden. In anderen Teilen Österreichs gelang das noch nicht, da weiter Quartiere fehlen.