Der emeritierte Statistikprofessor Erich Neuwirth, der auf seinem Blog seit Monaten täglich die Entwicklung der Pandemie anhand von Daten nachzeichnet, geht hart mit der Vermessung der Covid-Krise durch die Regierung ins Gericht: "Welche Daten öffentlich verfügbar sind - und in welcher Form - ist eine Zumutung für Bürger", schreibt Neuwirth in einem aktuellen Blogbeitrag.

"Ich möchte nicht darauf angewiesen sein, dass irgendeine Institution da irgendwann einmal auf die Idee kommt, das entsprechend auszuwerten. Ich möchte diese Daten täglich, damit ich sie selbst auswerten kann", so Neuwirth zu der Tatsache, dass noch immer keine Verknüpfung der Daten, wie viele Menschen aktuell in Spitälern wegen Covid behandelt werden, mit deren Impfstatus erfolgt. "Datenschutz als Ausrede taugt nicht, niemandes persönliche Interessen werden verletzt, wenn man erfahren kann, wieviele COVOD-Spitalspatienten geimpft sind und wieviele nicht".

Neuwirth fordert die Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, endlich eine umfassende Aufbereitung der Daten zu veranlassen. "Ich habe den Eindruck, dass auf Bundes- und Länderebene immer noch Unverständnis darüber herrscht, dass eine bessere Datenlage eine notwendige Voraussetzung für bessere und rational begründbare Entscheidungen und Maßnahmen ist", so der Statistiker.