Die Vorarlberger SPÖ ist weiterhin die einzige rote Landespartei mit einem nur einstelligen Wahlergebnis - und einem vierten Platz. Sie legte bei der Landtagswahl zwar ein wenig zu, wird laut SORA-Prognose mit 9,5 Prozent aber letztlich unter der Zehner-Marke bleiben. Denn die Briefwahl ist im vorläufigen Ergebnis schon zum größten Teil enthalten, nur der kleine Rest von rund 1.800 Stimmen wird am Dienstag ausgezählt.

Schon 2014 erlitten die damals noch von Michael Ritsch angeführten Vorarlberger Sozialdemokraten den Absturz unter die Zehn-Prozent-Marke. Das war das erste einstellige SPÖ-Ergebnis bei einer Bundes- oder Landeswahl in der Zweiten Republik. So war denn auch die Zweistelligkeit der große Wunsch des jetzigen Parteichefs Martin Staudinger - der ihm jedoch nicht erfüllt wurde.

Erspart blieb Staudinger immerhin die Degradierung auf Rang 5. NEOS blieben deutlich - mit einem Prozentpunkt Abstand - hinter der SPÖ.

Einstellige SPÖ-Stimmenanteile gab es auch bei Bundeswahlen noch nie. Bei der heurigen EU-Wahl im Mai und auch bei der Nationalratswahl vor zwei Wochen kamen die Sozialdemokraten in Vorarlberg auf über 13 Prozent. Und auch das waren jeweils die schlechtesten Stimmenanteile der Roten - für die im Westen traditionell nur sehr wenig zu holen ist. Bei Landtagswahlen überwand die SPÖ im tiefschwarzen Vorarlberg nie die 30-Prozent-Hürde, 29,54 Prozent waren das beste Ergebnis, das sie schaffte, und das vor 55 Jahren.

Vorarlberg und Tirol schwieriges SPÖ-Terrain

Die zehn schlechtesten Landtagswahl-Ergebnisse verzeichnete die SPÖ ausnahmslos in Vorarlberg und im benachbarten Tirol - wobei Vorarlberg mit den Wahlen von 1999, 2009, 2014 und heuer die vier schwächsten lieferte. In Tirol konnte sich die SPÖ bei der Wahl 2018 von zuvor 13,72 auf nunmehr 17,25 Prozent erholen.

Auch Vierte ist die SPÖ nur in Vorarlberg. In Oberösterreich rutschten die Roten 2015 hinter die FPÖ auf Rang 3 - sonst überall ist die SPÖ Erste (im Burgenland, Kärnten, Wien) oder Zweite. In der Steiermark konnten die Sozialdemokraten zwar 2015 knapp Rang 1 vor der ÖVP verteidigen, überließen aber der ÖVP den Landeshauptmann - und werden bei der dort am 24. November anstehenden Landtagswahl laut den Umfragen auch wieder Rang 1 verlieren.