Der Ex-Grüne Johannes Voggenhuber kandidiert für "Jetzt" für das Europaparlament. Dies war für den ORF Anlass, Voggenhuber ins ZiB-2-Studio zu laden. Dort grantelte er am Montag sichtlich genervt herum, verdrehte immer wieder die Augen zur Decke, verschränkte gereizt die Arme und wies den Moderator Armin Wolf mehrfach ungehalten zurecht.

Das Unheil begann, als Wolf den Politiker mit dessen früheren Beteuerungen konfrontierte, er werde nie gegen die Grünen kandidieren und nicht mehr zu Wahlen antreten. "Das gilt ja nicht bis zum Lebensende. Es geht mir nicht um irgendwelchen Kram aus der Vergangenheit. Ich weiß nicht, welchen Widerspruch Sie konstruieren wollen. Das passive Wahlrecht habe ich noch, glaube ich", konterte Voggenhuber.

Außerdem kandidiere er nicht gegen die Grünen, sondern für das Europaparlament. "Sie haben offensichtlich ein bisschen Schwierigkeiten, den Parlamentarismus in Österreich zu begreifen", beschied Voggenhuber dem Moderator. Und weiter: "Herr Wolf, Parteipolitik habe ich nicht mehr notwendig."

Den Grünen stellte Voggenhuber ein äußerst schlechtes Zeugnis aus: Sie seien seit eineinhalb Jahren "abwesend in den unerhörtesten Skandalen der Republik". Dann wieder unwirsch und grantig in Richtung Armin Wolf: "Die Grünen sind eine kaum mehr präsente Partei, was erwarten Sie von mir!?"

Beim Thema Russland war Voggenhuber nicht minder ungnädig: "Wenn Sie gerne Zitate abrechnen wollen....", grantelte er zu Wolf. Inhaltlich sprach er sich für eine Partnerschaft mit Russland aus. Europa brauche Russland, man solle Wladimir Putin nicht zum Feindbild des Westens erklären. Die Frage der Krim-Annexion sei historisch höchst komplex.

Immerhin: Zum Abschied bedankte sich Voggenhuber für das Gespräch.