Am Dienstag wird der AUVA-Vorstand über die Sparmaßnahmen in Höhe von rund 430 Millionen Euro abstimmen. Laut Entwurf soll der Betrieb der Unfallkrankenhäuser durch eine 100-prozentige Tochter erfolgen, kritisiert der Betriebsrat. Im Vorfeld der AUVA-Vorstandssitzung am kommenden Dienstag (21. August) kam zudem Ablehnung vom Tiroler Arbeiterkammer-Präsidenten Erwin Zangerl.

In einem Entwurf des Vorschlages, über den Ö1 berichtet, heißt es: „Der operative Betrieb der Krankenanstalten soll durch eine 100%-Tochter der AUVA erfolgen, wobei die Krankenanstalten weiterhin im alleinigen Eigentum der AUVA stehen sollen“.

Für den Betriebsrat des Lorenz Böhler-Spitals, Manfred Rabensteiner, ist damit klar eine Privatisierung gemeint. Denn „was soll dann eine hundertprozentige Tochtergesellschaft bedeuten? Das ist die Vorbereitung, zur Privatisierung". Er erwartet, dass dann in der Folge eine Schließung der UKH Lorenz Böhler und UKH Kalwang geplant ist.

Die AUVA weist eine Privatisierung zurück. Eine GmbH werde zu 100 Prozent bei der AUVA bleiben.

"Man kann nicht am System sparen, ohne bei den Menschen zu kürzen, egal, wie sehr die PR-Maschinerie der Regierung dies auch beteuern mag", warnte Zangerl am Freitag in einer Aussendung vor diesem - wie er meinte - stümperhaften Vorgehen: "Letztlich wird nur von einer Tasche in die andere umgeschichtet, denn jede Entlastung muss von jemand anderem bezahlt werden."

Wegen der geplanten Umschichtungen zugunsten der AUVA prophezeite Zangerl enorme Finanzierungsprobleme für die anderen Spitäler. Andererseits könnte genau diese bisherige Pauschalzahlung für Unfallpatienten in Landesspitälern und bei niedergelassenen Ärzten verfassungswidrig sein. Wie der "Standard" berichtete, soll seit 2014 ein entsprechendes AUVA-internes Gutachten vorliegen.