
Die neuen, einheitlichen Logos, die die Bundesregierung ihren Ministerien verpasst hat, sind doch nicht nur mit "internen Ressourcen" erarbeitet worden, wie das anlässlich ihrer Präsentation im Mai verlautet wurde.
Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz auf eine parlamentarische Anfrage des Neos-Abgeordneten Nikolaus Scherak antwortet (und damit einen Bericht der Rechercheplattform "Addendum" bestätigt, sind einmalige Kosten von 62.000 euro für Werknutzungsrechte und bis zu 8.000 Euro für die Anpassung der Logos an den externen Designer Thomas Feichtner fällig geworden. Jenen Designer nämlich, der schon für das Außenministerium unter Kurz ein Logo erarbeitet hatte, das mit seiner Nutzung der rot-weiß-roten Flagge und derselben Schrift den neuen Ministeriumslogos sehr ähnlich sah.
Finanzprokuratur hatte Bedenken
Ähnlich genug, dass die Finanzprokuratur, die Rechtsvertretung des Bundes, Bedenken hatte, ohne eine Vereinbarung mit dem Designer mit den neuen Logos an die Öffentlichkeit zu gehen - mit dem Ergebnis, dass er eben noch einmal bezahlt wurde.
Das widerspricht der bisherigen Erklärung von Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal, dass die Logos rein mit internen Ressourcen erarbeitet worden wären:
Sinn der Änderung war es, den Ministerien ein einheitliches, zeitloses Erscheinungsbild zu verordnen, damit nicht mit jedem neuen Minister ein neuer, teurer Außenauftritt erarbeitet wird, was im Vergleich zu Deutschland, wo die Ministerien schon seit Jahrzehnten ein Corporate Design teilen, zu regelrechtem Logo-Wildwuchs geführt hatte.
Kommentare (10)
Kommentieren25.07.2018 um 06:46 Uhr
Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz
Bildet da die Reihenfolge die Wertigkeiten ab, Deregulierung und Reform noch vor Justiz? Wär stimmig bei dieser Regierung.
Obwohl, ganz auch wieder nicht, die Verfassung irritiert, die hättens im Grunde gleich weglassen können, weil sich eh keiner drum schert.
24.07.2018 um 18:38 Uhr
altes Zeug aufrollen
wenn man nur will od. wollte wird man bei jeder Regierung der letzten 10 - 20 Jahre fündig, was solche oder so ähnliche Ausgaben betrifft; homepages, Beraterverträge, insbesondere als Draufgabe noch die Werbeausgaben für Funk/Fernsehen/Druck usw. Aber es ist wahrscheinlich besser das Alte ruhen zu lassen u. zu vergessen....
24.07.2018 um 17:25 Uhr
Des hamma gern‘!
Aber bei uns den Sparstift ansetzen.
24.07.2018 um 19:29 Uhr
Wo
wird bei dir eingespart ?
24.07.2018 um 15:27 Uhr
Unglaublich
In Schilling wäre das 1 Million. Eine ein bisschen designte Österreichfahne und eine Schrift ausgewählt: Fertig! Schade, dass man nicht zum Kreis der "Auserwählten" um den "Begnadeten" gehört.
24.07.2018 um 15:55 Uhr
Umgerechnet 11, 9 Millionen Schilling mehr
hat hingegen der Wartungsvertrag, den die Wiener SPÖ Politiker an eine Firma vergeben hat, obwohl jemand das um 13.000 Euro gemacht hätte!
Das stört sie nicht? Denn das ist unnötig verschwendetes Steuergeld.
Das man allerdings Geld für Logos und dessen Rechtssicherheit benötigt, finde ich in Ordnung.
24.07.2018 um 15:23 Uhr
Schon eigenartig,
wenn man doch eh schon MA dafür bezahlt und trotzdem einen externen Designer engagiert (möchte hier die künstlerische Arbeit nicht schmälern, aber das hätte ich als Laie womöglich auch zammgebracht). Aber da Kurz da wohl vorgeprescht ist, ist klar, dass sich der Designer die weiteren Nutzungsrechte daran bezahlen lässt. Aber 70.000 sind doch eh Peanuts...
Absprache bzgl der rausgegebenen Infos kann auch nicht schaden, aber da nimmt mans ja sowieso nicht so genau...
24.07.2018 um 13:41 Uhr
Das schafft jeder Webdesigner
für einen Bruchteil der Kosten - einfach eine Frechheit!
24.07.2018 um 13:54 Uhr
schafft vielleicht jeder
aber es wird nicht jeder für weniger hergeben, da irren Sie sich
24.07.2018 um 12:37 Uhr
Was eine reine Werbeabteilung
für sich selbst ist investiert nonanet in Eigenwerbung, das Produkt brauchen sie nicht bewerben, das ist eine Auftragsarbeit für die IV,ihr zahlt es und der Rest ist Konterfei,Kontrafaktisches und Körberlgeld, schlicht: Neuer Stil.