Viele "Transitflüchtlinge" sind in Österreich mit der Bahn transportiert worden. "Eine motivierende Übung" sei das gewesen, weil es gezeigt habe, dass die Organisation ÖBB funktioniere. "Auf Dauer betrachtet kann dieses Leistungsspektrum aber nicht aufrechterhalten werden", warnt Kern. Denn es gelinge kaum noch, Lokführer und Zugbegleiter zu zusätzlichen Schichten zu motivieren.

Beschädigte Zuggarnituren kommen laut Kern zwar vor, allerdings gebe es das etwa auch bei Fußballspielen: "Das ist nicht eine Frage von mangelndem Benehmen (der Flüchtlinge), sondern die Konsequenz davon, wenn sich sehr viele Menschen auf engem Raum aufhalten."

Im Regionalverkehr in Salzburg gab es laut Kern Umsatzeinbußen "um die 20 Prozent". Sorgen bereitet Kern unabhängig vom Flüchtlingsthema die Wirtschaftskrise, weil diese das wichtigste Geschäftsfeld der Bahn - den Güterverkehr - beeinträchtigt. "Von den 80 Stahlwerken (in Europa) laufen 50 unter ihren Kapazitäten. Die Containerhäfen verzeichnen große Rückgänge", beklagt Kern.