SPÖ-Spitzenkandidat und LH Franz Voves hat angekündigt, dass er bei einem Ergebnis unter 30 Prozent seine politische Laufbahn beendet. LHstv. und ÖVP-Spitzenmann Hermann Schützenhöfer war im Wahlkampffinale auf deutliche Distanz zur FPÖ gegangen. Die Freiheitlichen unter Mario Kunasek wollen ihr historisch bestes Ergebnis einfahren. Die KPÖ hat als Wahlziel den Verbleib im Landtag, die Grünen wollen deutlich zulegen und zweistellig werden.

2010 hatte die SPÖ trotz Verlusten mit 38,26 Prozent ihren ersten Platz gehalten, die ÖVP erreichte nach leichten Verlusten mit 37,19 Prozent wie bereits 2005 Platz zwei. Mit 10,66 Prozent (2005: 4,56) gelang der FPÖ der Wiedereinzug in den Landtag und der Sprung zur drittstärksten Kraft aufstieg. Die Grünen verbuchten ein leichtes Plus und 5,55 Prozent der Stimmen, die KPÖ verlor mit einem Stimmenanteil von 4,41 Prozent die Hälfte ihrer Mandate.

Mandate sind beim Wahlgang 2015 deutlich "teurer" als noch vor fünf Jahren: Der künftige Landtag besteht nur noch aus 48 statt wie bisher 56 Mandataren, auch die Regierung soll künftig ein Mitglied weniger zählen (bisher neun Mitglieder). Entscheidend für den Einzug in die Landstube ist ein Grundmandat im Wahlkreis 1 (Graz und Graz-Umgebung).

Die meisten Wahllokale öffnen zwischen 7.00 und 8.00 Uhr. Wahlschluss ist um 16.00 Uhr - wenn die Grazer Wahllokale schließen -, in kleinen Gemeinden und Städten zumeist schon gegen Mittag. Hochrechnungen werden ab 16.00 Uhr veröffentlicht, mit dem vorläufigen Endergebnis ist gegen 18.30 Uhr zu rechnen. Es wird allerdings noch nicht alle abgegebenen Stimmen enthalten: Die Briefwahl und die in "fremden" Wahllokalen abgegebenen Wahlkarten werden erst am Montag ausgezählt. Fast sieben Prozent der Wahlberechtigten haben Wahlkarten - die auch für die Briefwahl nötig sind - beantragt.

Noch mehr Steirer, nämlich 7,17 Prozent der Wahlberechtigten (69,125 Personen) haben die Möglichkeit der vorgezogenen Stimmabgabe am Freitag vergangener Woche genutzt. Das bedeutet gegenüber 2010 (54.921 Personen oder 5,68 Prozent) ein Plus von fast 15.000 Stimmen bzw. 1,49 Prozentpunkten. Am eifrigsten wählte man im Bezirk Murau mit 12,83 Prozent (3.021 von 23.551 Wahlberechtigten).