Am Wochenende wurde Beate Meinl-Reisinger in Graz mit 93,4 Prozent der Stimmen zur Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl im Herbst gewählt. ORF-Moderator Martin Thür konfrontierte die NEOS-Chefin: Wie wolle sie Erfolge bei EU- und Nationalratswahl nach den Verlusten in Salzburg und Innsbruck feiern? Davon wollte Meinl-Reisinger nichts wissen: „Ich glaube, es geht darum, nach vorne zu schauen“, so die NEOS-Chefin, Probleme würden intern aufgearbeitet. Sie wolle „die Menschen ansprechen, die den Glauben in die Politik verloren“ hätten, so Meinl-Reisinger und „gerade FPÖ-Wähler ansprechen“, denn was die FPÖ mache, sei „der direkte Weg in die Armut“.

Thema war aber auch die Residenzpflicht für Asylwerber, die Flüchtlinge zwingen würde, in einem Bundesland zu bleiben. Was vor allem die Bundeshauptstadt Wien entlasten würde. „Ich bin sehr froh, dass die SPÖ in Wien zu diesem Meinungsumschwung gekommen ist“, so Meinl-Reisinger. Es gebe enorme Integrationsschwierigkeiten in der Stadt, die Frage des Wohnsitzes müsse aber auf Bundesebene beschlossen werden. Die Stadt Wien könne das nicht alleine machen. Was es jetzt bräuchte, sei kein „politisches Hickhack“, sondern die Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu finden.