Als zweite Nationalratspräsidentin leitet Doris Bures regelmäßig hitzige Debatten im Hohen Haus, in der SPÖ ist sie hingegen als Strippenzieherin im Hintergrund bekannt. Die ehemalige Ministerin und Vertraute von Ex-SPÖ-Chef Werner Faymann hat sich ihre Stellung in der Partei hart erarbeitet, Jahre der Loyalität und uneingeschränkten Treue machten sie zur gewichtigen Stimme. Begonnen hat Bures hingegen in einfachen Verhältnissen, sie wuchs als eines von sechs Kindern mit einer alleinerziehenden Mutter in Wien-Liesing auf und sorgte dank einer Ausbildung zur zahnärztlichen Assistentin früh für ihr eigenes Einkommen.

Später findet sie unter anderem über die Anti-Atombewegung in die Politik, lernt bei der Sozialistischen Jugend Faymann kennen und wird von Alfred Gusenbauer unter dessen Fittiche genommen. Mit einem durchaus ruppigen Ton und harter Verhandlungstaktik erkämpft sie sich diverse Führungs- und Ministerposten und Respekt in den roten Reihen. Sie galt zuletzt als wichtigste Fürsprecherin von Pamela Rendi-Wagner. Zwischenzeitlich wurden der 61-Jährigen Ambitionen auf den Wiener Bürgermeistersessel nachgesagt, deutlich größer dürften diese jedoch hinsichtlich einer Hofburg-Kandidatur sein, womit Bures die erste Bundespräsidentin des Landes wäre. Als zweite Nationalratspräisdentin ist sie schon jetzt die höchste Frau im Staat.