Die Idee war schon vor Längerem aufgekommen, als sich der Widerstand an „Coronabonds“ klar manifestiert hatte: Der mehrjährige Finanzrahmen (MFR) der EU als Hebel und Verteilstation eines „Wiederaufbau-Instruments“ (den Begriff Fonds wollte man nicht länger strapazieren), die Mitgliedsländer als Garantiegeber, nicht als Zahler – so in etwa lautete der Plan, den die EU-Kommission in der ersten Maiwoche präsentieren wollten. Aus der ersten wurde die zweite, dann hieß es 20. Mai – also heute. Im letzten Moment verschob man noch einmal, auf kommende Woche. Denn hinter den Kulissen brodelte es, die EU-Länder, die sich schon bei den Grenzschließungen auf nationalstaatliche Interessen reduziert hatten, waren, je nach Lage, schwer zu überzeugen.