Außenminister Alexander Schallenberg kündigte Mittwochabend in der ZiB2 Bemühungen auch über den 31. August hinaus an, um aus Kabul alle Österreicherinnen und Österreicher, sowie Personen mit Aufenthaltstitel zu evakuieren. Es handle sich um einige Dutzend Personen, es würden aber täglich neue bekannt werden. 87 Personen seien seit der Machtübernahme der Taliban bereits herausgebracht worden, "zwei, drei Dutzend" seien noch vor Ort.

Schallenberg bekräftigte, dass Österreich keine Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen wolle. Österreich beherberge bereits jetzt die viertgrößte Anzahl an Afghanen aller Staaten weltweit. Außerdem stelle man für Afghanistan 18 Millionen Euro Soforthilfe breit, vor allem an das Flüchtlingshochkommissariat.  Schande-Vorhalte des Koalitionspartners wies der ÖVP-Minister zurück: "Mich stört die abwertende Tonalität in der Diskussion. Wir werden und wollen helfen, aber vor Ort."

Ein Punkt waren schließlich auch noch Abschiebungen: "Das ist ein Faktum, wir schieben weiterhin ab, in sichere Drittstaaten", sagte Schallenberg – nur um von Armin Wolf postwendend korrigiert zu werden: Dabei handle es sich um Überstellungen, keine Abschiebungen. Schallenberg lenkte daraufhin ein: Abschiebungen nach Afghanistan seien derzeit ausgeschlossen.