US-Präsident Donald Trump wies am Montag erneut alle Vorwürfe von sich, wonach er über den Hebel der ukrainischen Regierung versucht haben soll, Joe Bidens Sohn Hunter - und damit auch seinem möglichen Herausforderer Biden - zu schaden.

Stattdessen erhob Trump schwere Anschuldigungen gegen die beiden: "Joe Biden und sein Sohn sind korrupt", sagte Trump am Rande politischer Gespräche bei den Vereinten Nationen in New York. Die lügnerischen Medien wollten darüber aber nicht berichten, weil die beiden Demokraten seien, beklagte er.

Sein umstrittenes Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei "großartig" und "ehrenwert" gewesen. Er habe auch niemanden unter Druck gesetzt.

Das Telefonat zwischen Trump und Selenskyj sorgt in den USA seit Tagen für große Aufregung. US-Medien hatten am Freitag berichtet, dass Trump Selenskyj in einem Gespräch im Juli mehrfach aufgefordert haben soll, mit seinem Anwalt Rudy Giuliani zusammenzuarbeiten, um Ermittlungen gegen Joe Bidens Sohn Hunter einzuleiten. Der Sohn des Ex-US-Vizepräsidenten arbeitete zeitweise für eine ukrainische Firma.

Gelder eingefroren

Nun berichten US-Medien allerdings darüber, dass Trump in den Tagen vor dem Gespräch angeordnet habe, versprochene Gelder an die Ukraine einzufrieren - es soll um rund 400 Millionen Dollar gegangen sein, die tatsächlich erst im Herbst - Monate später - ausbezahlt wurden.

"New York Times" und "Washington Post" berufen sich auf hochrangige Regierungsmitarbeiter. Demnach sei die Entscheidung des Präsidenten über dessen Stabschef Mick Mulvaney an das Außenministerium und das Pentagon weitergetragen worden. Ohne allerdings einen expliziten Zusammenhang mit der Causa Biden herzustellen. Die "Washington Post" zitiert allerdings einen demokratischen Senator mit den Worten, es sei immer eine implizite Drohung damit verbunden, wenn ein EU-Präsident etwas von einem anderen Staat wünsche. "Dieser Staat weiß, dass es Konsequenzen haben wird, wenn er sich weigert."

In den USA mehren sich die Rufe der Demokraten nach einem Amtsenthebungsverfahren. Vor allem verlangen sie jetzt die Freigabe der Mitschrift des Telefonats zwischen Trump und Selenskyi.

Trump signalisierte zunächst, darauf warte er auch, schränkte dann aber wieder ein: Die Freigabe könnte einen Präzendenzfall schaffen...