Nordkorea hat nach eigenen Angaben am Samstag einen neuen Raketenwerfer getestet. Bei dem Manöver seien großkalibrige Mehrfachraketenwerfer eingesetzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Machthaber Kim Jong-un habe die "Angriffsübung" an der östlichen Küste überwacht. Pjönjang bestätigte damit südkoreanische Berichte über einen Raketentest des kommunistischen Nordens,

Die Kurzstreckengeschoße seien über dem Meer auf die offene See abgefeuert worden, hieß es bei KCNA. Südkorea hatte zuvor beunruhigt auf die Raketenabschüsse reagierte. Die Regierung in Seoul rief Nordkorea dazu auf, alle Schritte zu beenden, die zu einer militärischen Eskalation auf der Halbinsel führen könnten. Die Äußerungen aus dem Süden gehörten zu den schärfsten, seit sich beide Staaten Anfang vergangenen Jahres auf einen Versöhnungskurs begeben hatten.

Eine Sprecherin des US-Präsidialamts sagte: "Wir haben Kenntnis von den Aktionen Nordkoreas heute Nacht." Die Lage werde geprüft. US-Präsident Donald Trump ging in einem Tweet nicht auf die Raketenabschüsse und schrieb stattdessen: "Ich vertraue darauf, dass Kim Jong-un vollumfänglich das große wirtschaftliche Potenzial von Nordkorea realisiert und nichts unternimmt, um es zu gefährden oder zu beenden."

Trump fordert von Kim die atomare Abrüstung des Landes und den Stopp des Raketenprogramms. Allerdings konnte bei zwei Gipfeltreffen keine Einigung erzielt werden. Mitte April hatte sich Kim zwar offen für ein drittes Treffen mit Trump gezeigt. Bedingung sei aber, dass die USA mit der richtigen Einstellung daran teilnähmen.