In Paris wird am Samstag eine Großdemonstration der Protestbewegung mit den gelben Warnwesten erwartet. Aktivisten haben in den sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, den Verkehr in der gesamten französischen Hauptstadt lahmzulegen. Die Proteste richten sich vor allem gegen die hohen Kraftstoffpreise und die geplante Ökosteuer auf Diesel, an der Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bisher festhält.

Im Zentrum der französischen Hauptstadt seien zahlreiche Sicherheitsbereiche eingerichtet worden, in denen keinen Proteste erlaubt seien, sagte Polizeichef Michel Delpuech.

Erwartet werden Tausende Demonstranten. Ihnen stehen nach Angaben des Senders France Info knapp 5.000 Polizisten gegenüber. Seit Tagen gibt es Sicherheitsbedenken, weil die zersplitterte Bewegung der "Gelbwesten" - benannt nach den Warnwesten im Auto, die ihre Anhänger tragen - die Aktionen nicht ordentlich angemeldet hat.

Auch an anderen Orten haben die "Gelben Warnwesten" - benannt nach den Warnwesten im Auto - zu Straßenblockaden aufgerufen, jedoch ist weitgehend unklar, wo sich die Demonstranten überall versammeln werden. Innenminister Christophe Castaner appellierte am Freitag aus Sicherheitsbedenken erneut an die Aktivisten, ihre Proteste anzumelden. Nach dem Willen der Behörden sollen sich die Demonstranten in Paris auf der Grünanlage neben dem Eiffelturm, am Champ de Mars, versammeln. In Bordeaux im Westen Frankreichs erteilten die Behörden keine Erlaubnis für eine Kundgebung.

Zwei Menschen sind dabei bisher ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Am vergangenen Wochenende waren in Frankreich fast 300.000 Menschen auf die Straßen gegangen. Sie protestieren gegen zu hohe Spritpreise - aber auch gegen den Mitte-Präsidenten Macron, dessen Kurs sie als Politik für die Reichen wahrnehmen. Macron will am Dienstag nach Angaben aus seinem Umfeld einen "Sozialpakt" vorstellen, um die Steuererhöhung auf Diesel "gerecht und demokratisch" auszugestalten.