Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat bei ihrem Besuch in Ghana eine enge Partnerschaft mit Afrika zu einer Schicksalsfrage für Europa erklärt. "Wir müssen das schaffen, dass wir zu einer neuen Nachbarschaft kommen", sagte Merkel am Donnerstag in Ghanas Hauptstadt Accra bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Nana Akufo-Addo.

Das Ziel müsse sein, mit europäischer Hilfe die eigenständige Entwicklung des Nachbarkontinents zu unterstützen. Wenn die Europäer nicht daran glaubten, dies zu schaffen, sei auch der Zusammenhalt der Europäischen Union in Gefahr, sagte Merkel. "Ich glaube ganz fest, dass es eine prosperierende Europäische Union nur geben kann, wenn wir mit den Fragen der Migration, mit den Fragen der Partnerschaft mit Afrika klarkommen." Dafür müssten Fluchtursachen ebenso bekämpft werden wie die durch Schlepper geförderte illegale Migration.

"Das wird nicht durch Abschottung gelingen", fügte Merkel hinzu. Sondern es müsse eine Beziehung zwischen Europa und Afrika geschaffen werden, von der beide Seiten profitierten. "Das ist die Aufgabe", sagte die deutsche Kanzlerin, die seit Mittwoch bis Freitag im Senegal, Ghana und Nigeria unterwegs ist. Sie sei der Meinung, "dass wir das schaffen können", hob Merkel hervor, auch wenn es eine Lösung der Probleme nicht über Nacht geben könne.

Es müsse auch einen Schutz der europäischen Außengrenzen geben, stellte Merkel klar. "Aber Außengrenzenschutz in einem Sinne, der den Anderen auch im Blick hat." Sie glaube daran, "auch wenn es eine große Aufgabe ist", fügte die Kanzlerin hinzu.