Kanzler Sebastian Kurz hatte zum Dinner geladen, und alle kamen auf den Ballhausplatz, um Arnold Schwarzenegger zu sehen. Und der Steirer, der sich vor sechs Wochen noch einer Notoperation am offenen Herzen unterziehen musste, enttäuschte seine Gäste nicht, darunter UN-Generalsekretär Antonio Guterres, die Premierminister von Norwegen und Dänemark Erna Solberg und Lars Rasmussen, Frankreichs Ex-Premier Laurent Fabius, die berühmte Verhaltensforscherin und Anthropologin Jane Goodall, auch und andere Vertreter des am Dienstag in Wien startenden Nachhaltigkeitsgipfels.

In einer kurzen, launigen Ansprache im Kongresssaal des Kanzleramt kam er zwischen Grießnockerlsuppe und Wiener Schnitzel (mit Erdäpfesalat inklusive steirischem Kernöl natürlich) auf die Operation zu sprechen und erzählte scherzhaft, dass im Zuge der routinemäßigen Vorbesprechung zum Eingriff die Ärzte ihn daran erinnerten, dass die Sache schief gehen könnte, und ob er dann bereit sei, seine Organe zu spenden. „Natürlich“, erwiderte der frühere Gouverneur von Kalifornien, allerdings nur, wenn er sich die Organempfänger aussuchen dürfe. „Mein Herz soll Donald Trump bekommen, denn er hat kein Herz. Das Hirn möge der Umweltminister bekommen, denn das fehlt ihm. Und die Eier bekommt der Kongress, denn die fehlen ihm.“

Wer sich in die erste Reihe drängte

Tatsächlich laboriert Schwarzenegger noch an den Folgen des dramatischen Eingriff. Um in den ersten Stock am Ballhausplatz zu gelangen, nahm er Lift, nicht die Stiegen. Beim Eintreffen musste er sich einem wahren Spießrutenlauf unterziehen, jeder zweite Promi wollte ein Selfie oder ein Foto mit dem Terminator,darunter Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner  oder Umweltministerin Elisabeth Köstinger. Nobel zurück hielten sich etwa die gerade wiederbestellte Wiener SPÖ-Stadträtin Ulli Sima oder Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Cousine aus Krieglach

Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung erklärte die steirische Eiche, dass er „diesmal nicht in die Steiermark“ komme könne: „Ich muss mich schonen.“ Auch das Grab seiner verstorbenen Mutter in Weiz könne er diesmal nicht aufsuchen. Aus seiner geliebten Heimat hatten sich - neben dem Schreiber dieser Zeilen - auch seine letzte in der Steiermark lebende Verwandte, seine Krieglacher Cousine Monika Ficzko, Ferdinand Krainer  sowie die beiden Estag-Vortände Christian Purrer und Martin Graf im Kanzleramt eingefunden. Der Landeshauptmann, der auf der Einladungsliste stand, fehlte.

Sprach‘s und verschwand auf ärztliches Anraten hin wieder in seinem Hotel. Den Kaiserschmarrn und die Wiener Schrammeln, die vor nach dem Dessert zum Café aufspielten, verpasste er.